Ein Freund von Heinrich Harrer

07.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:42 Uhr

Historischer Tag vor zehn Jahren als Heinrich Harrer Altmannstein besuchte: Das Bild zeigt Bürgermeister Adam Dierl (von links), Carina Harrer, Heinrich Harrer, Bürgermeister Rudolf Schratter aus Hüttenberg und Werner Engelmann. - Foto: DK-Archiv

Altmannstein (bid) Dass der Künstler Werner Engelmann so viel Verständnis für Tibet und die dortigen Bestrebungen nach Autonomie und die geforderte Rückkehr des Dalai Lama aufbringt, ist verständlich. Er ist seit dem Jahr 1982 bestens mit der Materie vertraut. Im Laufe seines Wirkens hatte Engelmann öfter mit dem legendären Tibet-Kenner Heinrich Harrer zu tun. Der Künstler schuf in Harrers Heimat Hüttenberg in Kärnten den Lingkor, den tibetanischen Pilgerpfad, und wirkte auch am Harrer-Museum mit.

Engelmann war ein Freund von Harrer, der im Januar 2006 starb. Harrer war als deutscher Kriegsgefangener aus Indien nach Tibet geflohen, wo er sieben Jahre verbrachte. Er wirkte in dieser Zeit als Lehrer des jungen Dalai Lama. Das Buch und der Film "Sieben Jahre Tibet" sind weltberühmt.

So weilte Engelmann natürlich auch in Hüttenberg, als der Dalai Lama dort zu Besuch war. Mit Harrer traf er regelmäßig zusammen. Vor genau zehn Jahren war der Bergsteiger, der als Erster die Eiger-Nordwand bezwungen hatte, zu Besuch in Altmannstein. Dabei trug er sich auf der Burg in das Goldene Buch ein.

Im Jahr 1982 wurde der prämierte Künstler Engelmann vom Staatlichen Völkerkundemuseum in München mit der Ausgestaltung zur Thematik Tibet beauftragt. Rund 150 000 Besucher kamen damals zur Ausstellung "Tibet nach dem Zweiten Weltkrieg." Engelmann malte dafür auch ein 140 Quadratmeter großes Rollbild, das an der Museumsfassade hing. Auf dieses wurde sogar der Dalai Lama bei seinem Besuch aufmerksam.

Von Harrer stammte auch die Idee, dass Werner Engelmann gegenüber dem großen Museum in Hüttenberg am Fels den tibetanischen Pilgerpfad errichten sollte, den Lingkor. Engelmann erläutert: "Der Lingkor war die Schutzmauer um Lhasa, der heiligen Stadt. Dem folgte der Barkor, Kern des historischen Lhasa – die Chinesen haben ihn zerstört."