Hirschenhausen
Ein Fest für Nostalgiker

Besucherrekord: Oldtimertreffen lockt bei 15. Auflage rund 3500 Gäste nach Hirschenhausen

25.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:11 Uhr
Schmucke Raritäten: Beate Burget steuerte mit ihrem 10 PS Messerschmitt das kleinste Auto zum Oldtimertreffen, auf dem Rainer Litwin mit seiner 94 Jahre alten Indian Scout die Gäste begeistert. −Foto: Fotos: Ostermair

Hirschenhausen (ost) Es ist ein Phänomen: 800 Fahrzeuge haben beim Oldtimertreffen in Hirschenhausen für einen Besucherrekord gesorgt. 3500 Gäste interessierten sich für uralte, aber fein herausgeputzte Bulldogs, Motorräder und Automobile aus Urgroßvaters Zeiten.

Selbst viele Hirschenhausener wundern sich, dass nach 15 Jahren die Begeisterung für die Oldtimer ungebrochen groß ist. Bei dem riesigen Fest darf aber nicht übersehen werden, dass viele Besucher auch wegen der Bewirtung und dem Rahmenprogramm kommen. Vielen Erwachsenen hatten es die Hubschrauber-Rundflüge angetan. Und bei den Kindern war die Minitruck-Vorführung der Renner. Freilich nutzten auch die Tüftler den Teile- und Trödelmarkt.

Schon morgens tuckerten die größtenteils mit wenigen Pferdestärken versehenen Fahrzeuge bei optimalem Wetter auf Hirschenhausen zu. Für so manchen Kleinhäusler-Bulldog aus den 50er-Jahren war es gar nicht so einfach, den steilen Ausstellungsberg zu erklimmen. Unter den Traktor-Fabrikaten dominierten die Lanz-Modelle. Bis aus dem Münchner Stadtteil Lochhausen kam Albert Kugler mit seinem 22-PS-Lanz angefahren, dessen Halbdiesel mit deutschen Fahnen geschmückt war. Sebastian Wagner aus Riedermühle ist es gelungen, aus einem Haufen Schrott einen Lanz aus dem Jahre 1941 in Schwung zu bringen. Mit einem 22er-Schlüter, der 1954 das Werksgelände verlassen hat, fuhr Martin Lechner aus Langwaid vor. Er hat sein geliebtes Fahrzeug aus Mittersill in Österreich geholt.

Zu den Motorrad-Veteranen gehörten die Paindorfer Karl Beck und Benno Kreitmair. Beck fährt eine DKW-Maschine mit 11 PS aus dem Jahre 1935 und Kreitmair liebt seine BMW R 26, Baujahr 1958, über alles. Beide machten mit dem Werkzeugmacher Hans Hofmann, dessen DKW mit 7 PS gut auskommt, gemeinsam den Ausflug nach Hirschenhausen. Eine Rarität war die Indian Scout aus dem Jahre 1924, die Rainer Litwin aus Unterföhrung den Interessierten erklärte. "Vier Jahre habe ich an dem Schrotthaufen gearbeitet, den ich aus Frankfurt geholt habe", so Litwin.

Noch stärker als in den vergangenen Jahren waren Automobile aus den 50er- und 60er-Jahren vertreten. Hier reichte die Bandbreite vom Messerschmitt-Kabinenroller der Hilgertshausener Rathaus-Mitarbeiterin Beate Burget bis zu Ami-Schlitten wie einem Chevrolet-Cabrio und einem Chrysler Plymouth. Hingucker waren der schwarze Citroen 11 CV von Johann Mair aus Hohenwart und der VW Käfer von Ingo Pfeiffer aus Hilgertshausen. Er hat dieses von seinem Opa übernomme Fahrzeug komplett auseinandergenommen und zu einem Schmuckstück aufgepeppt. Natürlich zog auch der 40 PS-Ford Roadster, Baujahr 1929, die Blicke auf sich. Dieses himmelblaue Fahrzeug steuerte August Heitmeier aus Günding.