Ein Erlebnis für die Füße

03.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:59 Uhr

Beliebter Pfad: Sogar Mountainbiker haben die Strecken in den Prunner Wäldern für ihren Sport entdeckt. - Fotos: Erl

Emmerthal (DK) Ein flexibler Wanderweg, eine maßgeschneiderte Strecke – welches Elterngespann und welches Wanderpaar hätte sich das nicht öfters schon mal gewünscht? Der Riedenburger Wanderweg Nummer 17 passt da genau in dieses Schema.

Je nach Wanderlust lässt er sich als Tagestour ebenso vielseitig und abwechslungsreich laufen wie bei einem kurzen Stundentrip. Selbst Mountainbiker haben ein paar Passagen daraus schon für sich entdeckt. Und in allen Varianten bietet er die Attraktionen, die einen Weg im unteren Altmühltal so einzigartig auszeichnen.
 
Wer die Abschnitte entsprechend einteilt, kann innerhalb weniger Kilometer durch bunte Laubwälder, an fantastisch anmutenden Felsformationen vorbei, unter einer gewaltigen überhängenden Felswand hindurch zur fast authentisch restaurierten Ritterburg Schloss Prunn wandern. Belohnt wird der Wanderer dabei immer wieder mit einer fantastischen Weitsicht von den Berghängen hinein ins Altmühltal.
 

Startpunkt für die große Tour zwischen Riedenburg und dem Felsenhäusl bei Essing ist für uns das Emmerthalkirchlein auf halbem Weg von Riedenburg nach Prunn. Auf dem Parkplatz lassen wir das Auto stehen, queren die Straße nach Nordosten und wählen nach wenigen hundert Metern den grasbewachsenen "Scheiblweg" am Waldrand entlang nach Prunn. Vom Ortsrand läuft die Strecke in gerader Linie auf der Siedlungsstraße zum Ortsverbindungsweg nach Baiersdorf, dem wir bis kurz nach dem Ortsende folgen. Bei den ersten Bäumen wechseln wir nach rechts auf einen laubbedeckten Pfad, der sich anfangs parallel zur Teerstraße nach oben zieht. Etwa zehn Gehminuten lang gewinnt der Wanderpfad an Höhe, bis er dann nahezu waagrecht im Altmühlhang verläuft.

Bald springen die ersten weißen, moosbewachsenen Kalksteinfelsen ins Auge, die immer mächtigere und faszinierendere Formen annehmen. Auf einem von ihnen wird an den Oberforstwart Pröls erinnert, der in der Mitte des vorigen Jahrhunderts den Weg touristisch erschlossen hat. An der Friedrichsruh – einer der markantesten Felsauswaschungen, die die Ur-Donau im Altmühltal hinterlassen hat – nehmen wir uns Zeit für eine kleine Rast. Wie eine aufgestellte Muschelschale wölbt sich der glatte Kalkfelsen turmhoch nach vorne und bildet gleichsam eine perfekte Naturbühne.

Kletterer üben sich gerne daran, den Felsüberhang zu bezwingen. Viele weitere markante Felsblöcke, Dolomitnadeln und Auswaschungen prägen die von den Wanderwarten Josef Wittmann und Karl Fanderl betreute Strecke, die zuweilen über Treppen und Stufen bis vor das Burgtor von Schloss Prunn und zur Schlosswirtschaft führt. Einige hundert Meter später und am Besucherparkplatz des Schlosses vorbei biegt der 17er auf eine Forststraße nach rechts ab. Dort wartet ein ganz besonderes Erlebnis auf die Füße: Mit dem Wechsel vom Schotterweg nach links auf einen schmalen Waldbodenpfad ist erstmals weder Fels noch Schotter oder Teer, sondern weicher Waldboden zu spüren.

Kilometerweit führt diese Strecke wie ein Dschungelpfad durch den Forst, bis er auf die geteerte Verbindungsstraße von Keilsdorf zum Felsenhäusl trifft. Hier führt die Straße ein letztes Mal hautnah an traumhaften Felsformationen vorbei und durch ein enges Felsentor hindurch, bis der Weg beim privaten Urzeitmuseum im Felsenhäusl ins Altmühltal mündet. Ein geteerter Rad- und Wanderweg führt das Tal aufwärts am Gasthaus in Pillhausen vorbei, durch Nußhausen mit der darüber thronenden Burg und an Prunn vorbei zurück bis nach Emmertal.

Zwischen der Berg- und der Talstrecke verlaufen immer wieder gut beschilderte Verbindungswege mit reichlich Parkmöglichkeiten. So ist es mit ein wenig planerischer Vorarbeit immer möglich, sich die Strecke als ganzes oder in Abschnitten mit entsprechend weniger Zeitaufwand zu erwandern.