Riedenburg
Ein erfrischend anderer Festakt

06.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:26 Uhr

Festansprache einmal anders: Staatssekretär Marcel Huber wurde beim Festakt in Riedenburg von zwei Viertklässlern der Grundschule Thüngersheim interviewt. - Fotos: Binder

Riedenburg (DK) Im Riedenburger Schullandheim auf dem Jachenhausener Berg fand Samstagnachmittag die Gala zum 50-jährigen Bestehen des Bayerischen Schullandheimwerks statt. Die Ankündigung, wonach ein etwas anderer Festakt zu erwarten sei, wurde wahr: Hauptakteure waren die Schülerinnen und Schüler.

Viele Ehrengäste betonten mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung des Schullandheimwerks. Angeführt wurden sie von den Landtagsabgeordneten Andreas Fischer (FDP), Eva Gottstein (FW) und Josef Zellermeier (CSU), den Bezirkstagspräsidenten Norbert Hand, Paul Beinhofer und Thomas Bauer aus Unter- und Mittelfranken und Niederbayern sowie Vertretern der anderen Bezirke, der Kreise und Städte sowie Verbände und des Kultusministeriums – allen voran Marcel Huber, Staatssekretär im Ministerium für Unterricht und Kultus.

Aus Riedenburg kamen unter anderem Bürgermeister Michael Schneider (CSU), Altlandrat Franz Lang und Realschul-Vize Friedel Helmich; aus Kelheim Landrat Hubert Faltermeier (FW) und Peter Wurzer, der Chef des Donau-Gymnasiums. Altlandrat Lang lächelte verschmitzt und verriet dem DONAUKURIER: "Dass das Schullandheim vor 40 Jahren hier heroben gebaut wurde, war mit mein Verdienst. Ursprünglich sollte es in den Bereich Kelheim kommen."

Nach den Begrüßungsworten von Rudolf Suttner, Chef des Bayerischen Schullandheimwerks, und Geschäftsführer Jürgen Stammberger standen bei einem kurzweiligen Programm die Kinder im Mittelpunkt. Mehrmals trat die Band "JSM-RulaZ" von der Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg unter der Leitung von Michael Höcker auf. Sie spielten unter anderem den Song "Gewinner" und trafen damit den Nagel auf den Kopf.

Gewinner waren an diesem Nachmittag mit den vielen Ehrengästen, der Kinder-Show und dem kurzweiligen Programm alle. Nicht zuletzt das Schullandheimwerk mit seinen 36 Landesschullandheimen und dem geplanten Europäischen Schullandheim in Bad Windsheim. In Gruppen wurden die Abgeordneten, Bezirkschefs, Vertreter der Kreise und Kommunen, des Kultusministeriums, der Akademie Dillingen, der Schulbehörden, der Eltern- und Lehrerverbände sowie der Unis auf die Bühne gerufen und mit kleinen Geschenken bedacht.

Für den unterhaltsamen Ablauf sorgten vor allem die vierte Klasse der Grundschule Thüngersheim in Unterfranken und Jungmoderator Sebastian Will vom Funkhaus Bayreuth. Ein Glück, dass die Schüler aus Thüngersheim vergangene Woche im Schullandheim Riedenburg waren. Unter der Leitung ihres Klassen- und Schulleiters Winfried Knötgen und unterstützt von Lehrerin Monika Stichler hatten sie sich die ganze Woche auf die Gestaltung des Festakts vorbereitet. Für das Ergebnis gab es Anerkennung von allen Seiten.

"Jetzt müssen wir die Regieanweisungen befolgen", so Knötgen. Dessen 30-jährige Tätigkeit als Theaterleiter kam der Show zu Gute. So wurden Taschenlampen für die Beleuchtung verteilt, Staatssekretär Huber bekam von einer Schülerin die Krawatte zurecht gerückt; und Helga Suttner, der Gattin des Landesvorsitzenden, wurde schnell noch das Gesicht gepudert – ebenso das lichte Haupt von Wilhelm Kleiß, von 1988 bis 2001 Präsident des Schullandheimwerks.

Dann hieß es: "Klappe auf, die Erste". Denn den Rahmen für die kurzweilige Show bot eine fingierte TV-Übertragung vom Sender FFF: "Freies Fernsehen Franken". So ging es dann gut zwei Stunden; zwischendurch gab es Aufführungen der Schüler wie Tellerjonglieren und Bändertanz. Und zum Schluss stand die Premiere des "Riedenburg-Songs", der beim Schullandheim-Aufenthalt entstanden war: "Zwischen Hügeln und der Altmühl liegt ein schönes Schullandheim. Doch leider ist die Woche um und wir fahren morgen heim", hieß es da – offensichtlich hat es den Schülern hier gefallen.