Neuburg/Freising
Ein Erfolg - allen Unkenrufen zum Trotz

Projekt zum Schutz der bedrohten Gelbbauchunke hat sich laut den Verantwortlichen gelohnt

13.10.2021 | Stand 17.10.2021, 3:34 Uhr
Sympathieträger: Der stark gefährdete Gelbbauchunke hat sich in den vergangenen Jahren ein Projekt gewidmet. −Foto: Landratsamt Freising/Willner

Freising/Neuburg - Das Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" zum Schutz der bedrohten Gelbbauchunke hat sich als Erfolg erwiesen. Das bestätigten Fachleute beim Abschluss in Freising - ebenso wie die Ergebnisse der mehrjährigen Initiative, die vor allem den Kreis Neuburg-Schrobenhausen betroffen hat.

Fünf Jahre lang haben sich die Träger engagiert: der Bund Naturschutz mit den Kreisgruppen in den sechs Projektlandkreisen Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen, Freising, Erding, Mühldorf und Altötting sowie die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Freising und Altötting. Das gemeinsame Ziel: dass die Gelbbauchunke in der öffentlichen Wahrnehmung bekannter wird, dass sich ein Unkenschutz im Biotop- und Naturschutz etabliert und dass sich ein langfristig überlebensfähiger Bestand an Unken im Projektgebiet entwickelt.

Das Projekt ist von unabhängiger Seite unter die Lupe genommen worden. Sowohl seine Wirkung auf die gesellschaftliche Bekanntheit der Art als auch auf die Entwicklung des Bestands in der Fläche wurden dabei untersucht. Das Ergebnis: Die Einstellung der Menschen gegenüber der Gelbbauchunke ist nun signifikant besser, hieß es bei der Abschlussveranstaltung in Freising. Viele sind zudem bereit zu helfen. Und vielerorts passiert bereits etwas. Wo Menschen den Lebensraum der Art verbessert haben, waren fast immer mehr Unken und vor allem mehr Nachwuchs vorhanden.

Das Projekt ist über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert worden. Zudem floss Geld aus dem bayerischen Naturschutzfonds. BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm stellte fest: "Die Gelbbauchunke braucht unseren Schutz. Das hat sich mit der neuen Roten Liste der Amphibien wieder bestätigt." Nach wie vor sei die Verantwortungsart stark gefährdet. Selbst in Bayern, ihrem Hauptverbreitungsgebiet, sei die Unke darauf angewiesen, "dass wir ihre Lebenssituation aktiv verbessern". Das ist dem Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" nach Ansicht der Expertin eindrucksvoll gelungen. "Nicht zuletzt dank der vielen Ehrenamtlichen im Projekt konnten unzählige neue Kleingewässer als wertvolle Lebensräume geschaffen und miteinander vernetzt werden", betonte Riewenherm.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW) weist beim Lob des Projekts auf einen wichtigen Aspekt hin: "Das Projekt ist gelebter Artenschutz und ein echter Erfolg: Die Gelbbauchunken haben wieder eine echte Zukunft in den sechs beteiligten Landkreisen." Die Auswirkungen des Klimawandels wie Hitze und Trockenheit bedrohen laut dem Minister insbesondere auch den Lebensraum der Amphibien. "Ich danke daher allen Beteiligten für ihr Engagement zum Schutz der Gelbbauchunke", so Glauber.

Der Klimawandel hat es den Amphibien tatsächlich besonders schwer gemacht, Planungen für neue Unkenlebensräume sind daher gezielt nachgebessert worden. Drei Grundstücke mit Unkenvorkommen haben die Verantwortlichen des Projekts aus den zur Verfügung gestellten Mitteln erworben,. Sie sollen nun im Sinne der Art langfristig erhalten werden. Den Kurs zur Gelbbauchunkenbetreuung, den bisher mehr als 100 Personen absolviert haben, bieten die bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege mit dem Bund Naturschutz zudem erneut an. Die Ehrenamtlichen werden daher weiterhin aktiv sein, eingebunden.

DK