Pfaffenhofen
Ein echter Holledauer riecht nach Hopfen

Lorenz Kettner stellt seinen Zuhörern das größte Anbaugebiet der Welt vor

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Lorenz Kettner stellte seinen Zuhörern die Entwicklung der Holledau zum größten Anbaugebiet der Welt vor. - Foto: Ann-Kathrin Pfeifer

Pfaffenhofen (PK) "Ein richtiger Holledauer, der riecht das ganze Jahr nach Hopfen": Rund 40 interessierte Besucher haben den kurzweiligen Vortrag von Lorenz Kettner im Pfaffenhofener Rathaussaal verfolgt.

Der Pfaffenhofener Historiker und ehemalige Lehrer am Schyren-Gymnasium las nach Abschluss der diesjährigen Hopfenernte aus seiner 1975 verfassten Doktorarbeit zum Thema "Entwicklung der Hallertau zum größten Hopfenanbaugebiet im 19. und 20. Jahrhundert". Aufgewachsen als Kind von Hopfenbauern war der Bezug zum Hopfen für ihn schon von Anfang an gegeben.

Kettner zeigte auf, dass der Hopfenanbau im Laufe der beiden Jahrhunderte sowohl Hochphasen als auch Tiefpunkte erlebte. Vor allem kleinere Hopfenanbaugebiete hatten im Laufe der Zeit immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen: besonders in Zeiten der Weltkriege, der Inflation und durch die immer wiederkehrende Pilzkrankheit Peronospora. Der Hopfenbau, so Kettner, erholte sich dennoch immer wieder von diesen Krisen. Die Hopfenproduktion Ende des 18. Jahrhunderts für den Markt, die industrielle Revolution und das damit verbundene explosionsartige Bevölkerungswachstum, der Eisenbahnausbau, der den Export in die ganze Welt ermöglichte, sowie die stetige Mechanisierung halfen den Landwirten wieder auf die Beine. Musikalisch untermalt wurde die Lesung von Karoline Frey an der Harfe. Sie entführte das Publikum mit Liedern aus der Hallertau wie dem Hopfenbauerlied oder "Mia san Holledauer" in die Vergangenheit.