Ein Dutzend Streifenwagen samt voller Besatzung

SEK riegelt Dorfmitte ab

27.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr
Die Spezialkräfte der Polizei riegelten die Rohrbacher Dorfmitte komplett ab. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (pat) Riesenwirbel und mehrstündiger Polizeieinsatz in der Rohrbacher Ortsmitte: Rund um Rathaus, Schloss und Alte Kirche ist heute Mittag rein gar nichts mehr gegangen. Gegen 11.20 Uhr haben zunächst zwei Streifenbeamte aus Pfaffenhofen versucht, einen 46-Jährigen aus einer gemeindlichen Wohnung in der Dorfmitte in eine psychiatrische Klinik nach München zu bringen.

„Das Pfaffenhofener Amtsgericht hat diesen Überführungsbeschluss ausgesprochen – und die Polizisten hatten ihn zu vollstrecken“, beschreibt Peter Grießer, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, den Grund für den Einsatz.

Bis es so weit war, dass der Mann tatsächlich im Streifenwagen Richtung Landeshauptstadt unterwegs war, sind allerdings gut drei Stunden vergangen. Beim Anblick der Beamten rastete der 46-Jährige aus, setzte sich körperlich gegen die Verhaftung zur Wehr und bedrohte die Polizisten gar mit einem Schraubenzieher. „Die Kollegen konnten nicht mehr gefahrlos zu dem Mann, der sich zudem in seiner Wohnung verschanzte“, berichtet Grießer weiter. 

Sie riefen nach Unterstützung – und die kam schnell in Form von zwölf Streifenwagen samt voller Besetzung aus Pfaffenhofen, Geisenfeld, Ingolstadt und vom Sondereinsatzkommando aus München nach Rohrbach. „Das SEK ist in solchen Fällen geschult. Die Kollegen wissen, wie sie diesen Mann aus der Wohnung bringen, ohne selbst in Gefahr zu geraten“, erzählt Grießer.

Der Bereich rund um die Rohrbacher Ortsmitte wurde großräumig abgeriegelt. Und als endlich klar war, dass sich der 46-Jährige alleine in der Wohnung befand und keine sonstigen Personen in Gefahr waren, griff das SEK um 14.15 Uhr zu. Die Beamten stürmten die Wohnung und nahmen den Mann fest, der dabei allerdings leicht verletzt wurde. „Das Risiko war schwer kalkulierbar. Der Mann hätte in der Wohnung auch Waffen haben und damit Passanten gefährden können“, erklärt Grießer die Art des Einsatzes und die Absperrung.

Danach mussten die Wunden des 46-Jährigen zunächst versorgt werden, ehe er in die Münchner Psychiatrie gebracht werden konnte – „also dahin, wo er ursprünglich sowieso landen sollte“, so Grießer.