Neuburg
Ein Drittel neue und jüngere Pfarrgemeinderäte

Auf dem Land Wahlbeteiligung bis 87 Prozent Geistliche brauchen zur Unterstützung "jede Hand"

26.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Neuburg (r) Die Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen am Sonntag ist von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich ausgefallen. Im Dekanat Neuburg-Schrobenhausen erreicht der Durchschnittswert von 14,56 Prozent Beteiligung nahezu die Marke der Wahl 2014.

In der Stadt gehen in der Regel weniger Katholiken wählen als auf dem Land. Deshalb freut sich Stadtpfarrer Herbert Kohler über 11,5 Prozent Beteiligung in der Pfarrei St. Peter: "Das bedeutet, dass immerhin 370 unserer Mitglieder wählen waren." In der Unteren Stadt hatten sich wesentlich weniger aufgerafft und Heilig Geist einen schlechten Wert von 4,6 Prozent beschert. Sehensand meldete 25,3 Prozent Beteiligung, Wagenhofen 17,8 Prozent, Rohrenfels 14,1 Prozent, Bittenbrunn 13 und Ried 11,5 Prozent.

Die höchsten Ergebnisse erzielten erwartungsgemäß kleine Orte wie Dinkelshausen, Buch, Schönesberg oder Holzkirchen - allesamt im Gemeindebereich von Ehekirchen und von Pfarrer Thomas Brom. Den Holzkirchenern kann er gar zu 87,2 Prozent Wahlbeteiligung gratulieren. Von 47 Einwohnern haben 41 ihre vier Pfarrgemeinderäte bestimmt - ausschließlich mit Briefwahl.

Eine ähnliche Beteiligung in der Stadt ist unrealistisch. Für die Geistlichen ist es wichtig, dass die Wähler sowohl die Funktion der Gremien wie auch die Kandidaten selbst kennen. Unabhängig von der Beteiligung sieht der Neuburger Pfarrer Herbert Kohler die erfolgreiche Suche nach Kandidaten als den eigentlichen Gewinn an. Man habe ausreichend Männer und Frauen für dieses Ehrenamt interessieren können, so der Geistliche, "meist mehr als bei der Wahl 2014 und mit einem deutlichen Verjüngungsfaktor." Etwa ein Drittel der Gewählten sind erstmals in einem Pfarrgemeinderat. Dass ihr Einsatz immer wichtiger wird, daran lässt Pfarrer Herbert Kohler keinen Zweifel: "Wir brauchen jede Hand." Das gilt auch für die Wahlen der Kirchenverwaltungen, die im November folgen. Jede Pfarrei und Stiftung hat ein eigenes Gremium zu bestimmen.