Kelheim
Ein Chef mit sozialer Kompetenz

AOK-Direktor Walter Zepf in den Ruhestand verabschiedet / Nachfolger Jürgen Eixner vorgestellt

18.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:28 Uhr

In Anwesenheit zahlreicher Bürgermeister, hochrangiger Kommunalpolitiker, Ärzte und Firmenchefs stellte sich Jürgen Eixner (links), der künftige Direktor der AOK Kelheim, vor. Mehr als jeder zweite Bürger im Kreis Kelheim ist bei der AOK gegen Krankheit versichert - Fotos: Rast

Kelheim (rat) Direktoren-Wechsel bei der AOK Kelheim: Jürgen Eixner löst Walter Zepf ab, der am 1. Juni in den Ruhestand geht. Bei einem Festakt am Mittwochabend in Kelheim wurden der künftige AOK-Chef in sein Amt eingeführt und sein Vorgänger verabschiedet.

Zepf war in den vergangenen elfeinhalb Jahren AOK-Direktor in Kelheim und gehört der Krankenkasse seit dem Jahr 1965 an. Während der Ära Zepf wurde unter anderem das Verwaltungsgebäude des Unternehmens in der Schäfflerstraße gebaut und bezogen. Die AOK im Kreis Kelheim weist einen Marktanteil von über 50 Prozent unter den lokalen Krankenversicherern auf.

Zepf hinterlasse die AOK „in sehr gutem Zustand“, lobte Kelheims Vize-Bürgermeister Franz Peter Sichler (SPD), der auch als Beiratsvorsitzender der örtlichen AOK-Direktion fungiert. Er freute sich, dass zum Direktoren-Wechsel die gesamte Prominenz des Kreises Kelheim erschienen war. Es sei dem Beirat leicht gefallen, so Sichler, sich für Jürgen Eixner als neuen Chef zu entscheiden.

Der Mensch sei während der Ära Zepf immer im Mittelpunkt gestanden, erklärte CSU-Kreisrat Wolfgang Gural, der alternierende Vorsitzende des AOK-Beirats. Die Mitarbeiter hätten ihren scheidenden Direktor stets geschätzt. In den Versicherten habe Zepf immer den Menschen und nie nur den Beitragszahler gesehen, meinte Gural. Auch in den Verhandlungen mit Arbeitgebern habe Zepf seine „soziale Kompetenz“ bewiesen.

Gural würdigte zudem das ehrenamtliche Engagement seines langjährigen Freundes. So sei der dreifache Vater Zepf als Fußballtrainer für Jugendliche aktiv, setze sich für die Volkshochschule ein und habe den Nordic Walking-Weltrekord des Riedenburgers Oliver Riess erst möglich gemacht.

Der so gelobte bezeichnete sich selbst als „Glückspilz“. Denn er habe eine nette Frau, tolle Kinder und Enkel. Zudem habe er das Privileg genossen, 46 Jahre für die AOK zu arbeiten, die er als „familiäre Firma und Ort der Geborgenheit“ bezeichnete. Bei seinem Eintritt in das Unternehmen habe er nicht einmal gewusst, was die AOK ist, gestand Zepf. In den vergangenen Jahrzehnten habe er „den Wandel von der Pflichtkasse zum modernen Dienstleister“ mitgestaltet. In Erinnerung sei ihm auch der Übergang vom früheren Karteikarten-System zur EDV, so Zepf. Sogar in seiner Freizeit sei es ihm wichtig gewesen, die AOK in der Gesellschaft zu verankern. Vor dem Ruhestand sei ihm nicht bange, denn als Vorsitzender der Verkehrswacht und aktives Mitglied bei der VHS würden genug Aufgaben auf ihn zukommen, meinte Zepf.

Als „Gesicht und Urgestein der AOK“ würdigte Hubertus Räde, der Vize-Vorsitzende des Vorstandes der AOK Bayern, den scheidenden Kelheimer Chef. Zepf habe „den Laden zusammengehalten“ und 47 Jahre vollen Einsatz gezeigt.

Man blicke auf eine „einzigartige Karriere“ zurück, ergänzte der Personalratsvorsitzende Josef Brandl. Zepf habe sich vom Lehrling zum Direktor hoch gearbeitet. Als Chef sei er stets kollegial gewesen und habe auch Geselligkeit bewiesen. Brandl dankte Zepf zudem für den Erhalt so vieler AOK-Arbeitsplätze in Kelheim.