Hilpoltstein
Ein bunter und charakterstarker Jahrgang

Zeugnisse an 15 Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung übergeben - Monika Götz aus Laibstadt glänzt mit bester Note

07.05.2021 | Stand 12.05.2021, 3:33 Uhr
Frisch negativ getestet und recht positiv gestimmt stellt sich der Abschlussjahrgang vor dem Haus des Gastes in Hilpoltstein zum Gruppenbild auf. Monika Götz, Michaela Hochreuther, Gundula Bathelt und Lena Heckel bekamen als Jahrgangsbeste einen Stock Rosmarin aus den Händen von Schulchefin Ingrid Bär (oben von links) überreicht. −Foto: Leykamm

Hilpoltstein/Roth - Diese Feierstunde spiegelte den teils dornigen Weg recht gut wider, den die 15 Absolventinnen des einsemestrigen Studiengang der Hauswirtschaft in Coronazeiten an der Landwirtschaftsschule Roth beschritten haben.

Die Übergabe der Abschlusszeugnisse sollte eigentlich im Rosengarten am Haus des Gastes in Hilpoltstein erfolgen. Der Regen aber zwang die Absolventinnen vorübergehend in das Gebäude. Erst zum Fotofinale klarte es wieder auf.

Überhaupt war es das erste Mal, dass eine solche Veranstaltung in der Burg- und nicht in der Kreisstadt stattfand, was der Pandemie geschuldet war. Wie so vieles, das den nun verabschiedeten Jahrgang anbetrifft: "Wir haben viel geplant, umgeplant, verlegt, storniert und dann trotzdem flexibel aktiv gehandelt. " So blickte Ingrid Bär auf die gut einjährige, gemeinsame Zeit zurück.

Trotz der Widrigkeiten "habt ihr Hervorragendes geleistet", betonte die Hauswirtschaftschefin des Rother Landwirtschaftszentrums. Das könne man allein schon am Notendurchschnitt der Klasse von 1,84 erkennen. Der Jahrgang sei vor allem von seiner Vielfalt in gleich mehrfacher Hinsicht gekennzeichnet gewesen. Etwa in der Alters- sowie Persönlichkeitsstruktur, aber auch was die beruflichen Hintergründe derer anbelangt, die sich hier weiterbilden ließen: Von der Sozialpädagogin über die Reiseverkehrskauffrau bis zur Juristin reicht die Palette.

Die Wohnorte verteilen sich von Fürth bis Eichstätt, die Herkunftsländer spannen einen Bogen von Kolumbien bis Südkorea, was unterschiedlichsten Sicht- und Lebensweisen ergab. "Diese Mannigfaltigkeit hat uns wunderbar durch das Semester getragen", sagte Bär und betonte, dass auch der Beruf der Hauswirtschafterin selbst von Vielschichtigkeit geprägt sei. Denn eine Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung kümmere sich um alle Aspekte einer "gelebten Nachhaltigkeit": den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen. Damit würden die Absolventinnen zwar nicht unbedingt neue Werte vertreten, sagte Bär. Aber eben solche, die von der Gesellschaft neu entdeckt worden seien - wenn sie auch oft unter anderem Namen daherkämen. Ressourcen sparen, indem man Reste aufwertet, heißt heute eben "Upcycling". Wer sich aufs Nähen versteht, hat zum Ergebnis etwas, was heutzutage "handmade" ist. Und das "Garteln" wurde durch das moderne "Gardening" als Begriff abgelöst.

Bärs Fazit lautet deshalb: "Wer etwas für die Umwelt tun will, kommt um eine professionelle Hauswirtschaft nicht herum. " Den scheidenden Schülerinnen bescheinigte die Schulleiterin, eine von "sehr kollegialer, heiterer und freundschaftlicher Stimmung" geprägte Klassengemeinschaft gebildet zu haben. Ebenso aber hätten die Frauen das, was ihnen gut oder gar nicht gefallen habe, auch gleich kundgetan und gerade dadurch auch viel Vertrauen aufgebaut. Das Nach- und Hinterfragen sowie die Diskussionen und Beiträge "waren für uns Lehrkräfte das Salz in der Suppe und gaben ihr Geschmack und Charakter". So habe man von den Studierenden selbst viel lernen können. Ein besonderer Dank der Schulleiterin galt ihnen für das Engagement um den Erhalt des Fairtrade-Gütesiegels für die Hauswirtschaftsschule.

Die Absolventinnen gaben die Komplimente gerne zurück und dankten in Person der Klassensprecherin Gundula Bathelt (Worzeldorf) und ihrer Stellvertreterin Eva Miehling (Herrnsberg) für eine "inspirierende und wertschätzende Lernatmosphäre". Jede Lehrerin erhielt Lob und ein Geschenk. Unerwartet hatte sich mit Steffen Model auch eine männliche Lehrkraft eingefunden. Auch er blieb nicht unbedacht und durfte sich einer Rose aus der Hand der Semestersprecherin erfreuen - dem Vergleich mit der TV-Sendung "Der Bachelor" wollte er da nicht widerstehen. Einen weiteren Dank gab es für Sina Kalweit, die als Kassenverwalterin der Gruppe ankündigte: "Ihr kriegt alle noch etwas zurück. " Sie sei eben "die perfekte Hauswirtschafterin", schallte es ihr darauf entgegen.

Passend zum Thema "Vielfalt", das sich als roter Faden der Veranstaltung erwies, erhielten die Absolventinnen ein Buch über die Diversität von Flora und Fauna in der Region. Die vier Klassenbesten bekamen noch einen Stock Rosmarin dazu. Es waren Monika Götz aus Laibstadt mit einer 1,22 als Notendurchschnitt sowie Michaela Hochreuther (Roth; 1,33), Gundula Bathelt (Worzeldorf) und Lena Heckel (Großweingarten; beide 1,55). Die weiteren Absolventinnen in alphabetischer Reihenfolge: Deity Ney Barrios Alvarez (Lauf), Sina Kalweit (Rothaurach), Mikyung Kim-Volz (Schwabach), Sabine Lehner (Haag), Eva Miehling (Herrnsberg), Sonja Scharf-Schweiger (Roßtal), Sabine Schermer (Liebenstadt), Manuela Schlewitz (Rednitzhembach), Andrea Ulherr (Denkendorf), Ligia Winter (Tiefenbach) und Helga Zengerle (Allersberg).

HK