Rennertshofen
Ein Blick in die Rennertshofener Historie

Bernd Eichhammer zeigt auch am kommenden Sonntag seine Sammlung im Markt-Treff

25.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
Ralf Schmitt
Großes Interesse: Die ausgestellten historischen Bilder, Modelle und Gebrauchsgegenstände zogen viele Zuschauer an. Willi Schwarz (unten, Mitte), einer der Gäste, schenkte Bernd Eichhammer und dessen Frau Evi einen alten Hobel für ihre Sammlung. −Foto: Fotos: Schmitt

Rennertshofen (DK) Das Marktfest in Rennertshofen ist am vergangenen Wochenende wegen des lang anhaltenden Regens ausgefallen.

Trotzdem hatte Bernd Eichhammer seine Ausstellung geöffnet. Seine Standhaftigkeit wurde belohnt.

Viele Bürger aus Rennertshofen, aber auch aus anderen Ortschaften, kamen, um sich die historischen Bilder, Modelle und Gebrauchsgegenstände aus der jüngeren Rennertshofener Geschichte anzusehen. Die Ausstellung war vor allem bekannten lokalen Künstlern gewidmet. Werke der Maler Anneliese Pfeifer, Paul Karinger, Ernst Eisenhofer und Martin Lehenmeier zeigten Szenen oder Gebäude der Marktgemeinde. Die filigranen Modelle von Ludwig Margraf fanden große Anerkennung. Eine Schautafel zeigte Postkarten mit Rennertshofener Motiven von 1898 bis heute. Unzählige Fotografien ließen die Betrachter in die Vergangenheit eintauchen. Die Räumlichkeiten im Markt-Treff waren voll von Sehenswürdigkeiten aller Art, ohne jedoch überladen zu wirken. " Ich stelle hier ungefähr zehn Prozent von dem aus, was bei mir zu Hause lagert", meinte Eichhammer dazu.

Der Fachmann wurde 1952 in Kallmünz in der Oberpfalz geboren. 1991 zog er nach Stepperg, seit Ende 1997 wohnt er mit seiner Frau Evi in Rennertshofen. Seitdem arbeitet der Hobbyheimatforscher, wie er sich selbst nennt, an seiner Sammlung. "Geschichte hat mich schon immer interessiert. Während meiner Zeit bei der Bundeswehr war ich Traditionsoffizier beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg", erzählt der ehemalige Berufssoldat. Im Geschwader weiß man seine akribische Arbeitsweise noch heute zu schätzen. Die Spuren Eichhammers reichen dort bis in die erst in diesem Jahr neu eröffnete Militärgeschichtliche Sammlung. Die Geschichte seiner Heimatgemeinde liegt ihm aber besonders am Herzen. Mehr als 20 Ordner, voll mit Urkunden und Dokumenten haben sich inzwischen bei ihm angesammelt. Gemälde, alte Fotografien, Gebrauchsgegenstände aller Art und viele Modelle hat er inzwischen gehortet. "Mein Büro ist fast wie ein Archiv von Rennertshofen", sagt der sichtlich stolze Archivar. Und seine Sammlung wächst ständig.

Die Ausstellung besuchte auch Willi Schwarz, der gleich ein Geschenk für Eichhammer dabei hatte. Einen über 100 Jahre alten Hobel übergab er an Eichhammer mit den Worten: "Wenn ich mal nicht mehr bin, landet der sonst vielleicht auf dem Müll. " Eichhammer nahm das Geschenk dankend an, und legte es gleich zu den anderen wertvollen Exponaten. "Ich würde mir mehr Interesse an der Geschichte unserer Heimat wünschen", erklärte er und hoffte: "Vielleicht kann ich mit dieser Ausstellung das Bewusstsein dafür wecken. " Einen Anhänger und Unterstützer hat er schon gefunden: Pfarrer Georg Guggemos hatte in seinem Sonntagsgottesdienst auf die Ausstellung hingewiesen, in der auch sakrale Kunstwerke gezeigt werden.

Eigentlich war die Ausstellung als Rahmenprogramm zum Marktfest am vergangenen Wochenende gedacht. Nachdem das aber abgesagt werden musste, besteht am nächsten Sonntag noch einmal die Möglichkeit die Raritäten zu besichtigen. Ab 10.30 Uhr bietet Eichhammer im Markt-Treff wieder die Möglichkeit einen Blick in die jüngere Vergangenheit des Markts zu werfen.

Ralf Schmitt