Ein bleibendes Objekt im Jubeljahr

22.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:44 Uhr |

Nach der Segnung der Sonnenuhr: Ludwig Brems, OB Arnulf Neumeyer, Bürgermeister Josef Schmidramsl, Steinmetz Günther Eckert und die Pfarrer Wendelin Mehringer und Reinhard Höfer. - Foto: oh

Eichstätt (EK) Mit der Sonnenuhr, die neben der Schlagbrücke errichtet wurde, ist ein weiterer Mosaikstein des Jubiläumsjahres gesetzt worden. Damit wurde gleichzeitig ein bleibendes Objekt geschaffen, das die folgenden Generationen an dieses Datum erinnern wird.

In seiner Begrüßungsrede dankte Bürgermeister Schmidramsl in Anwesenheit von Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer, Stadtbaumeister Albert Dischinger, Mitgliedern des Stadtrates und Zuschauern vor allem dem Ehepaar Niefnecker, das die Jurasteine für die Sonnenuhr zur Verfügung stellte und mit dieser großzügigen Spende entscheidend zur Realisierung des Projekts beitrug. Einen weiteren Dank entbot er Ludwig Brems als den "geistigen Vater" und Ideengeber dieser Installation.

Die Sonnenuhr gilt als erste Orientierungshilfe im Strom der Zeit. So lässt sich die älteste Sonnenuhr Europas auf das Jahr 340 vor Christus datieren. Heute, im Zeitalter der Armband- und Atomuhren, sind Sonnenuhren Kunstwerke per se.

Nach der Segnung durch die Pfarrer Wendelin Mehringer und Reinhard Höfer führte der Bildhauer Günther Eckert aus Rednitzhembach kurz in die Philosophie einer Sonnenuhr ein. Er warnte davor, die durch die Sonnenuhr gemessene Zeit mit der Armbanduhr abzugleichen – dies müsse scheitern. Die Sonnenuhr zeige vielmehr die individuelle Zeit des Ortes, an dem sie aufgestellt wurde. Diese kann sich bis zu 75 Minuten von der in der Industrialisierung festgelegten Zeit in Zeitzonen unterscheiden. Gründe dafür sind astronomische Gegebenheiten wie zum Beispiel die Drehung der Erde.

Kalibrierungspunkt für eine Sonnenuhr ist also immer der Höchststand der Sonne, der dann auf der Sonnenuhr mit der Uhrzeit zwölf Uhr Mittag angezeigt wird. Wer es genauer wissen will, kann an der Seite der Sonnenuhr nachlesen, wo der Künstler eine Erklärung zu diesem Sachverhalt angebracht hat.

Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte Initiator Ludwig Brems auf, welche innige Verbindung zur Sonne der Mensch im Laufe seiner Entwicklung hatte. Ausgehend von den Azteken über den Sonnengesang des Franz von Assisi bis hin zu Goethe zitierte er Beispiele dieser Beziehung, die sich immer auch in der Kunst niederschlug. Bevor die Gäste die Bewirtung des Bauhofes genießen konnten, der auch die Ausführung des Projektes übernommen hatte, wurden sie von Bürgermeister Schmidramsl an einen alten Spruch erinnert, der in manchem Poesiealbum steht: "Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur."

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