Beilngries
Ein bisschen wie bei Schneewittchen

08.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:25 Uhr

"Bestens aufgehoben" sind ihre Söhne im Spatzennest, davon sind Manuela Fricke (links) und Carolin Schmidt überzeugt.

Beilngries (DK) Drei Jahre gibt es bereits das "Spatzennest" in Beilngries, und die Einrichtung hat sich bestens etabliert. Kinder bis drei Jahre werden dort betreut, Leiterin ist seit Mai Heidi Schüfer aus Kipfenberg. Seit kurzem ist das Spatzennest in der Buchbindergasse daheim.

Es ist ein bisschen wie bei Schneewittchen und den sieben Zwergen. Wer in die Essküche des Spatzennestes kommt, denkt unwillkürlich an dieses Kindermärchen, denn ordentlich vorbereitet stehen da Stühlchen neben Stühlchen vor dem runden Tisch, darauf Tellerchen und kleine Gläser. Alles gleich, alles aus Porzellan oder Glas – kein Kinderplastikteller zerstört das malerische Bild. "Es ist für mich ein großes Plus, wie die Kinder hier lernen, gemeinsam zu essen, Rituale entwickeln mit Tischsprüchen beispielsweise", lobt Carolin Schmidt aus Kottingwörth. Ihr Friedrich ist 15 Monate alt und darf drei Mal in der Woche zum Spatzennest. "Ich finde es wichtig, dass er viel mit anderen Kindern Kontakt hat, auch ohne mich", meint die junge Mutter.

Der selben Ansicht ist Manuela Fricke aus Beilngries, deren zweijähriger Sohn Jacob ebenfalls mehrmals wöchentlich ins Spatzennest kommt. "Neben allen Vorteilen für die Kinder ist es auch ein kleines Stückchen Freiraum, den man so als Mama erhält", sagt sie schmunzelnd. Katrina Petschl braucht die Zeit, in der ihre sechsmonatige alter Lenny im Spatzennest verbringt, um zu arbeiten. "Ich bin sehr froh, dass die Stunden ganz flexibel kurzfristig erhöht werden können – in der Vorweihnachtszeit bringe ich Lenny nicht nur vormittags, sondern länger, denn da habe ich einfach sehr viel Arbeit", sagt die selbstständige Geschäftsfrau. Unterschiedliche Bedürfnisse und doch eine einhellige Meinung: Das Spatzennest ist wichtig für Kinder und Eltern!

Lenny ist mit sechs Monaten der Jüngste im Spatzennest, das älteste der Kinder wechselt im Januar mit drei Jahren in den Kindergarten. "Derzeit werden bei uns zwölf Kinder betreut, ein weiteres ist gerade in der Eingewöhnungsphase. Es gibt aber noch freie Kapazitäten an manchen Tagen", erklärte Heidi Schüfer Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) und weiteren geladenen Gästen, die sich die neuen Räume in der Buchbindergasse 6 ansehen durften. "Besser als hier können die Voraussetzungen für Kleinkinderbetreuung nicht sein", bedankte sich die staatlich anerkannte Erzieherin, die gemeinsam mit Jaqueline Stürzl und Mechthild Lenhard für die Betreuung der Kleinen verantwortlich ist. Mehrere kindgerecht ausgestattete Räume, die auch Möglichkeit zum Zurückziehen bieten, eine Küche, in der nicht nur gekocht, sondern auch gemeinsam gegessen wird, und nicht zuletzt ein kleiner eigener Garten seien ideale Gegebenheiten, die das Spatzennest in Beilngries zum "Vorzeigeobjekt" machten. Schüfer dankte der Bürgermeisterin für deren "jederzeit bereitwillige Hilfe", ebenso der Raiffeisenbank für Unterstützung und nicht zuletzt den Verantwortlichen des Vereins Kinderwelt sowie dem Jugendamt Eichstätt. "Und den Müttern und Vätern, die uns ihre Kleinen anvertrauen", fügte Schüfer hinzu. Frauenknecht und Karola Brandt vom Verein Kindwelt dankten der Erzieherin für ihr Engagement und wünschten ihr, den Tagesmüttern, Eltern und Kindern schöne Stunden im Spatzennest.