Neuburg
Ein bisschen Volksfest-Stimmung in Neuburg

Am Pfingstmontag von 11 bis 19 Uhr geöffnet - Schausteller freuen sich über geglückte Premiere

31.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:11 Uhr
Patricia Viertbauer
Sascha Feger freut sich darüber, den Besuchern gebrannte Mandeln und andere Süßigkeiten anbieten zu können. "Wir sind sehr zufrieden mit dem ,Hofgarten-to-go? und würden uns über eine Verlängerung freuen", sagt er. −Foto: Viertbauer

Neuburg - Die drei Schaustellerfamilien Bauer, Heinzlmeir und Feger/Winterholler haben am Wochenende ein "Hofgarten-to-go" veranstaltet.

 

Möglich wurde dies durch Unterstützung von Stadt und Stadtmarketing. Sie bieten Steaksemmeln, Crêpes und Co. an. Da freuen sich nicht nur die Besucher, denn für die Schausteller sind es heuer die ersten Einnahmen. Am Pfingstmontag ist noch einmal geöffnet - und zwar von 11 bis 19 Uhr.

Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Mini-Volksfest: Im Hofgarten stehen die Neuburger Schaustellerfamilien Bauer, Heinzlmeir und Feger/Winterholler mit ihren Ständen nebeneinander am Gehweg und verkaufen Steaksemmeln, Crêpes, gebrannte Mandeln und vieles mehr. Bei genauerem Hinsehen werden die Besucher jedoch wieder an die Corona-Situation erinnert: Abstandsmarkierungen auf dem Boden, Plexiglasscheiben an den Ständen und Schilder, die auf die Maßnahmen der Pandemie wegen hinweisen. Mit dem sogenannten "Hofgarten-to-go" - einer Initiative der Stadt, des Stadtmarketings und der drei Neuburger Schaustellerfamilien - kommt etwas Volksfest-Stimmung in die Innenstadt. "Wir wollen auch in dieser Zeit bei den Leuten präsent sein und man merkt: Sie freuen sich, dass wir wieder da sind", meint Stefan Heinzlmeir.

Das bestätigt Familie Lurtz, die am Sonntagmittag mit ihren Kindern zum ersten Mal das "Hofgarten-to-go" besucht: "Es ist wirklich eine super Idee und mal etwas anderes für die Kinder, rauszukommen und nicht immer das gekochte Essen von Mama zu sehen", erzählt Mutter Jana Lurtz lächelnd während ihre Kinder Steaksemmeln und Pommes auf einer der Parkbänke genießen. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, abgesehen von der Freude der Kinder, warum die Familie bei den Ständen am Hofgarten Essen kauft. "Sonst haben die Schausteller heuer ja nichts. Wir haben einen Handwerksbetrieb und wissen wie es ist, in der heutigen Zeit unterstützt zu werden - da müssen alle zusammenhalten und sich gegenseitig helfen", sagt Lurtz und spricht damit den Schaustellerfamilien aus der Seele.

"Wir haben heuer was die Einnahmen angeht einen Totalausfall. Im Winter gibt es für uns ja sowieso keine Feste, auf denen wir mit unseren Ständen sind. Und ab März, wo wir eigentlich hätten anfangen sollen, kam Corona", erinnert sich Schaustellerin Regina Bauer. Keine Dult, keine Volksfeste - die Festivitäten, auf denen die Familien Bauer, Heinzlmeir und Feger/Winterholler mit ihren Ständen sind, wurden auf jeden Fall bis August abgesagt.

Wie es danach weitergeht, bleibt ungewiss. "Wir gehen davon aus, dass wir bis Oktober keine Einnahmen haben werden", meint Schausteller Sascha Feger. Zwar haben die Familien Unterstützungszahlungen erhalten, um über die Runden zu kommen, reiche es aber nicht. "Die Soforthilfe reicht eineinhalb Monate. Viele Schausteller werden diese Zeit nicht überstehen und viele werden mit einem blauen Auge davonkommen. Ich hoffe, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen werden", so Feger.

Neben diesen schweren Rückschlägen und Existenzängsten sehen die Schausteller aber auch das Positive. "Die Stadt hat uns beim ?Hofgarten-to-go' von Anfang an unterstützt", erzählt Feger dankbar und Regina Bauer ergänzt: "Anders als normalerweise beim Hofgartenfest müssen wir keine Standgebühr zahlen - die Stadt will uns einfach unterstützen. " Auch über die doch relativ großen Besucherzahlen am Pfingstwochenende waren die Schaustellerfamilien positiv überrascht. "Natürlich ist es nicht vergleichbar mit einem Volksfest, aber die Leute kommen her und freuen sich wirklich", meint Heinzlmeir. Auch für Sascha Feger war das Wochenende bisher ein Erfolg, den er nicht erwartet hatte. Der Schausteller hofft: "Wir alle würden uns freuen, wenn das ?Hofgarten-to-go' noch verlängert wird. "

Patricia Viertbauer