Grafenberg
Ein Bier für den "Papa"

Ruaßkuchlmusi sorgt für viele Lacher in Grafenberg

10.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:34 Uhr

Grafenberg (EK) „Unterwegs“, so lautete der Titel des Programms, das die Ruaßkuchlmusi beim „Bayerischen Abend“ der DJK Grafenberg im Sporthaus präsentierte. „Unterwegs“ traf das Publikum auf Bekanntes und Neues und erlebte so einige unterhaltsame Stunden.

Nach einer persönlichen Vorstellung in musikalischer Form erfuhren die Zuschauer, dass der Name Ruaßkuchlmusi auf einem Kompromiss beruht: Das Jurahaus mit der „Ruaßkuchl“, das von den Eheleuten renoviert wird, steht in Möckenlohe beziehungsweise in „Meggalou“, dem Heimatort von Dominik Harrer. Die Aussprache dagegen entspricht dem niederbayerischen Dialekt von Ingrid Harrer-Hofmann.

Mit ihrem Auftritt in Grafenberg befänden sie sich quasi im „Ausland“, aber umso mehr freuten sie sich, dass sich auf dem Parkplatz die „bekannten“ Eichstätter Autokennzeichen und die aus dem Landkreis Roth die Waage hielten. Eine Reihe von Gstanzln, die verschiedene Berufe aufs Korn nahmen, und musikalische Ausführungen darüber, was man mit dem kurzen Wort „Öha“ alles ausdrücken kann, sorgten dann beim Publikum für Erheiterung. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz: „Oans, zwoa, drei, vier, da Papa braucht a Bier“, sang Dominik Harrer, musste den Vers aber ein paar Mal wiederholen, ehe sich jemand erbarmte und ihm das Gewünschte brachte. Es sei schon vorgekommen, dass es auch nach zehn Wiederholungen niemand verstanden hätte und das Konzert durstig fortgesetzt werden musste, beruhigte er seine Zuhörer, die über ihre eigene Begriffsstutzigkeit herzhaft lachen mussten.

Beim bekannten „Halli, hallo, Elisabeth“ durfte das Publikum kräftig mitsingen, auch sonst wurde es von dem Ehepaar aus Möckenlohe immer wieder befragt und einbezogen, unter anderem bei seinen Nachforschungen über dialektale Eigenheiten wie der Suche nach der Sprachgrenze zwischen „Bumsern“ und „Ebirn“, beides Begriffe für Kartoffeln. Die neuesten Trends beim Essen wurden von der Ruaßkuchlmusi ebenso mit einem Augenzwinkern bemängelt wie die aktuellen Moden bei der Vergabe von Vornamen an Kinder. Direkte Kritik, aber auch viele hintersinnige Anspielungen, alles mit einer Prise Humor, forderten die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Zuschauer, die ihnen, so die beiden Musiker, in ihrem Alltag als Lehrer nicht immer gegönnt sei.

Die Offenheit der Familie Harrer, die den Kontakt zu ihrem Publikum suchte, die Musik und die Texte sorgten für viele Lacher, manches Schmunzeln und eine tolle Stimmung, so dass diejenigen, die sich auf den Weg ins Sporthaus gemacht hatten, einen gelungenen Abend erleben konnten.