Eichstätt
"Ein besonderer Club"

08.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:32 Uhr

 

Eichstätt (EK) Seit zehn Jahren wird auch in der Bischofsstadt der Lions-Gedanke gepflegt: Unter dem Motto „We serve – wir helfen“ haben sich 2001 21 Gründungsmitglieder zum Lionsclub (LC) zusammengeschlossen. Das Zehnjährige wurde jetzt im Kloster Rebdorf gefeiert – festlich und humorvoll.

Im Rahmen des Festaktes erhielt Gründungspräsident Walter Muck eine der höchsten Auszeichnungen, die der LC International zu vergeben hat. Auch die LC-Mitglieder Karl Kölle und Willi Bergér, beides ehemalige Präsidenten, wurden für ihr Engagement geehrt.

Aus den drei Bayern-Distrikten Bayern-Süd, Bayern-Nord und Bayern-Ost waren Vertreter befreundeter LC gekommen. Auch Vertreter anderer so genannter Service-Clubs und weitere Ehrengäste waren der Einladung vom bisherigen LC-Präsidenten Rupert Fieger und seiner Nachfolgerin im Amt, Petra Schiele, gefolgt. Damit könne zum Ausdruck kommen, betonte Gründungspräsident Walter Muck in seiner kurzen Festansprache, dass Eichstätt als nördlichste „Speerspitze“ im Distrikt Bayern Süd faktisch als „Bindeglied zwischen den Distrikten“ agiere.

Mehrere LC hatten – über Eichstätter Paten zuvor ausgehändigt – ein Puzzlestück einer Steinplatte mitgebracht. In ihrer Gesamtheit zusammengesetzt zeigt sie das Lions-Emblem. „Es ist nicht nur eine Steinplatte mit unserem Logo, es ist viel mehr“, erklärte Muck die Symbolik des zusammengefügten Puzzles: „Das, was die Teile verbindet, der Kitt, ist der Geist, den wir als Lions leben.“ Durch den Einsatz, den man leiste, trage man dazu bei, die Welt jeden Tag ein wenig besser zu gestalten.

Das lobte auch der Vertreter des LC Neuötting, Harald Heise, der für die Clubs aus Bayern-Süd ein kurzes Grußwort sprach. „Die Entwicklung dieses Clubs ist eine gigantische Leistung.“ Allein die Summe der in den vergangenen zehn Jahren generierten und ausgeschütteten Gelder in knapp sechsstelliger Höhe sprächen dafür. Dass dies gut funktioniere, brauche es Mitglieder, die das Motto „We serve“ unbürokratisch und schnell umsetzen würden, sagte auch der Vertreter des LC Erlangen-Hugenottenstadt und wünschte „viele weitere Jahrzehnte fruchtbaren Wirkens“.

Vom verschwundenen weißen Fleck in der Landkarte der LC sprach Ludwig Schlosser vom LC Neuburg: „Wir haben damals gesehen, dass auch in Eichstätt ein LC gegründet werden sollte.“ So habe man gerne die Patenschaft übernommen und freue sich zu sehen, wie gut der Club gewachsen sei.

„Ihr seid ein besonderer Club geworden und habt eine hervorragende Entwicklung genommen“, sagte Schlosser, der vor zehn Jahren LC-Präsident in Neuburg war und zur Jubiläumsfeier nach Eichstätt gekommen war. Auch ein kleines Gratulationsschreiben vom Jumelage-Club aus Rhodos wurde verlesen, ebenso ein Grußwort des bayerischen Ministerpräsidenten, der das „ehrenamtliche Engagement“ hervorhob und für den Einsatz des LC dankte.

Eine humorvolle Aufarbeitung des lionistischen Gedankens hatten Claudia Grund und Rupert Fieger ausgearbeitet. Als Stadtarbeiter Willi und Stadtratschn Walli unterhielten sich die beiden angeregt am fiktiven Wochenmarkt – und holten dabei zu einem kleinen Rundumschlag über die aktuellen Stadtgeschehnisse aus, bevor sie auf die Zehn-Jahres-Feier eines ihnen bislang unbekannten „Lioner-Clubs“ kamen.

Während ihres Gesprächs kreuzten Willi Bergér als Lions-Läufer, Martina Edl als Crêpes-Verkäuferin, Walter Muck als Bischof Nikolaus, Maria Löffler als Bücherexpertin und Veronika Kölle als Lions-Model bei einer historischen Modenschau auf. „Faul sans net, diese Lions, und gute Ideen hams auch“, konstatierte Stadtarbeiter Willi. „Und alles für den guten Zweck“, fasste schließlich Walli zusammen – unter großem Applaus der Festaktteilnehmer im Barocksaal des Klosters.

Bevor Rupert Fieger offiziell seine Präsidentschaft an Petra Schiele übergab, wurde Gründungspräsident Walter Muck zum „Melvin Jones Fellow“ ernannt. Die Auszeichnung muss bei Lions International beantragt werden und ist die höchste Form der Anerkennung, die man als Lion bekommen kann. Sie wurde 1973 geschaffen und ist nach dem Gründer von Lions International, Melvin Jones, benannt. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Willi Bergér und Karl Kölle: Sie erhielten für ihre Verdienste um den LC Eichstätt den „Governor Award“ verliehen.