Schweitenkirchen
Ein bayerisches Urgestein wird zu Grabe getragen

Gemeinde und Landkreis verabschieden sich vom Schweitenkirchener Altbürgermeister Max Elfinger

27.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr

Bei der Beerdigung des Schweitenkirchener Altbürgermeisters Max Elfinger verabschiedeten sich am Freitagnachmittag Weggefährten, Politiker und Freunde aus Vereinen vom Verstorbenen. - Foto: Schmid

Schweitenkirchen (PK) Unzählige Schweitenkirchener Bürger haben am Freitagnachmittag Altbürgermeister Max Elfinger auf seinem letzten Weg begleitet. In einer feierlichen Messe nahmen sie wie auch viele namhafte Politiker und Vereine Abschied von dem weithin bekannten Lokalpolitiker.

Am Freitagnachmittag war die Kirche von Schweitenkirchen so voll wie lange nicht mehr, denn Altbürgermeister Max Elfinger wurde zu Grabe getragen. Ein Grab, an dem er eine Woche zuvor noch selbst stand und um seine geliebte Ehefrau trauerte. Feierlich erklang die Schubertmesse unter Kirchenchorleiter Manfred Kieferls bewährtem Taktstock, während am Ende der Messe die Schweitenkirchener Musikanten mit der Bayernhymne und am Grab mit "My way" für Gänsehaut sorgten. So hatte er es sich von "seinen Musikanten", wie er sie liebevoll bezeichnet hatte, in weiser Voraussicht gewünscht.

Neben vielen Schweitenkirchener Bürgern begleiteten den Sarg mit dem im Alter von 90 Jahren verstorbenen Altbürgermeister und ehemaligen Kreisrat zahlreiche Politiker und Weggenossen sowie Fahnenträger und Abordnungen aller Vereine, die er ins Leben gerufen hatte.

Während der amtierende Bürgermeister Albert Vogler in seiner Abschiedsrede auf den Bau des Rathauses, Mehrzweckhalle, Schulen und vor allem auf die Entwicklung des Ortes durch die Gewerbegebiete sowie die vielen weiteren Verdienste Max Elfingers um die Gemeinde einging, betonte der Stellvertretende Landrat Anton Westner dessen Einsatz für den gesamten Landkreis als Kreisrat. Westner sprach den Angehörigen sein tiefes Mitgefühl und aufrichtige Anteilnahme im Namen des Landkreises, Kreistages und des Landrats aber auch persönlich aus. Er zählte dabei die vielen Bauvorhaben auf, die in dessen Amtszeit verwirklicht worden waren.

Dekan Alexander Weber wies am Schluss noch auf die Kondolenzbücher hin, die im Rathaus, am Kircheneingang und auf dem Friedhof ausliegen, damit sich jeder Bürger persönlich verabschieden kann.

Kaum eine Rede an diesem Tag, die nicht die besonderen Charakterzüge wie leidenschaftlich, offen, engagiert und gewissenhaft enthielt. Elfingers Temperament, seine starke geradlinige Persönlichkeit und die Eigenschaft mit klaren Worten Tacheles zu reden - und damit durchaus auch bei der "Obrigkeit" anzuecken -, wird vielen in Erinnerung bleiben. Er war überzeugt, dass die Wurzeln der Demokratie in den "kleinsten Zellen" des Staates, also in den Gemeinden, liegen. Entsprechend groß war sein Einsatz auf dieser Ebene und so hat er viele Meilensteine gesetzt. Dies würdigte auch Landtagsabgeordneter Karl Straub im Namen der CSU ebenso wie Gerhard Vilsmeier stellvertretend für den FC Schweitenkirchen, die Schweitenkirchener Musikanten und alle anderen Vereine, in denen er Mitglied war und von denen er die meisten selbst gegründet hatte: "Als Spieler, Trainer oder Funktionär bist Du immer mit Elan vorangegangen und hast dabei nie vergessen, wo Du herkommst", richtete der Funktionär seine letzten Worte an den Verstorbenen. Für den BLSV-Kreisverband und die Sportkommission fand Florian Weiß derweil einige tröstende Worte für die Angehörigen.

Alle Redner hoben ihre Dankbarkeit darüber hervor, Elfinger gekannt zu haben, und verneigten sich voller Anerkennung vor dessen Lebensleistung. Auf Wunsch der Angehörigen wurden nur einige wenige schmückende Kränze niedergelegt, da der Verein "Hilfe für das behinderte Kind" dem Verstorbenen besonders am Herzen lag - und ihm zu Ehren statt Blumen um eine Spende für diesen Verein gebeten wurde.