Neuburg
Ein Barfußpfad mit Kies und Tannenzapfen

Berufsschüler bauen dem Bittenbrunner Kindergarten eine kleine Anlage / Kapellenbau 1991

15.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:29 Uhr

Der Erlebnispfad nimmt langsam Form an: Auszubildende der staatlichen Berufsschule Bittenbrunn bauen „ihrem“ Kindergarten einen kleinen Parcours zum Barfußgehen - Foto: r

Neuburg (r) Sehen, fühlen, ertasten – die Schützlinge des Kindergartens Bittenbrunn bekommen in ihrem schönen Garten ein weiteres Aktionsfeld. Eine Klasse der Berufsschule Bittenbrunn baut ihnen gerade einen „Barfußpfad“.

Ausgestattet mit Materialien wie Kies, Sand, Gras, Tannenzapfen oder Teer können die Kinder den Pfad im Sommer erkunden und „erspüren“. Das Barfußgehen soll Spaß bereiten und gleichzeitig ein Materialerlebnis ermöglichen, erhofft sich Kindergartenleiterin Silvia Zugfill-Rein eine Bereicherung der städtischen Einrichtung. Den Kindergarten baute 1977 die damals noch selbstständige Gemeinde Bittenbrunn. Heute betreuen neun Fachkräfte 75 Kinder in drei Gruppen.

Die Idee für den Erlebnispfad setzte Studienrat Stefan Gruber mit seinem Kollegen Josef Koppold um. Der Bittenbrunner Gruber hat selber einen Buben im Kindergarten und unterrichtet in der staatlichen Berufsschule angehende Baugeräteführer und Kfz-Mechaniker.

Die Bau-Azubis machten sofort mit, rückten mehrmals mit Schaufeln und Werkzeug sowie einem kleinen Radlader im Kindergarten an. Vor den Augen des kleinen Publikums befestigten sie den Untergrund des Pfades und befüllten die „Barfuß-Felder“. Die Bauschüler nahmen die Außenarbeit als Abwechslung vom Schulalltag. Peter Ritter von der Firma Donaumoos Kies GmbH spendierte den Feinkies für den Kindergarten. Die Studierenden der Fachakademie für Sozialwesen steuerten ein Konzept bei.

Oberstudiendirektor Fritz Füßl segnete die Unternehmung gerne ab. Mit solchen Sponsor-Aktionen hat die Bittenbrunner Berufsschule schon mehrmals Ehre eingelegt. Die stärkste Außenwirkung entfaltete der Bau einer Kapelle im Neuburger Stadtteil Ried. Bauberufsschüler mit Fachlehrer Walter Wörle stellten sie 1991 an den Ortsrand, Helfer und Sponsoren statteten sie nach und nach aus. Heute gehört die Josefskapelle zum kirchlichen Leben in Neuburg-Nord. Zum 20-jährigen Bestehen kehrten die Ex-Berufsschüler, teils als Firmeninhaber, an ihre frühere Baustelle zurück, um sich an diesen besonderen Unterricht zu erinnern.