Kipfenberg
Ein Bahnrekord als Trotzreaktion

Kipfenberger Kegler bleiben in der Bundesliga auf Meisterkurs – Damen holen erhoffte Punkte gegen den Abstieg

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Nicht zu bremsen: Jürgen Stahl glänzte beim Gastspiel in Dommitzsch. Arch - foto: Traub

Kipfenberg (EK) Mit einem Bahnrekord meldeten sich die Bundesliga-Kegler des KRC Kipfenberg im Kampf um die Meisterschaft zurück. Sie schlugen den Dommitzscher KC 77 in einer Auswärtspartie mit 5599:5242.

Nach der schmerzhaften Heimniederlage am 15. Spieltag wollten die Kipfenberger mit einer Trotzreaktion ihre Ambitionen auf den Titel unterstreichen. Die Reise ging für den Tabellenführer nach Sachsen zum Tabellensiebten. Beim Mitaufsteiger stellte sich Kipfenberg neu auf und startete mit Christopher Kratz und Mario Strauß. Auf den nicht leicht bespielbaren Bahnen entwickelte sich eine ausgeglichene Partie.

Christopher Kratz wechselte mit 468:439 Holz, und Mario Strauß lag mit 439:468 Holz zurück. Kratz konnte seinen Gegner David Schade (887) weiter in Schach halten und gewann sein Duell mit 917 Holz. Jetzt kam auch Mario Strauß besser ins Match und zog am Ende mit 923 Holz an Jens Günther (907) doch noch vorbei. Sollte es nun tatsächlich das erwartet schwere Spiel werden?

Weit gefehlt: Die Führung von 46 Holz konnten die Kipfenberger in der Mittelachse schnell ausbauen, und der Meisterschaftskandidat zog mit 254 Holz auf und davon. Jürgen Stahl zeigte in der Mittelpaarung keine Gnade und brachte gegen Marcel Heise (811) glänzende 964 Kegel zu Fall. Auch Manfred Hanikel konnte seine gute Form bestätigen und verwies Stefan Holike (887) mit starken 942 Holz in die Schranken. Die Gegenwehr der Sachsen war damit gebrochen.

Auch im letzten Drittel war Kipfenberg die tonangebende Mannschaft und steuerte auf einen neuen Bahnrekord zu. Michael Schobert zeigte eine starke Leistung und belohnte sich gegen Wolfgang Rudolf (886) mit beeindruckenden 964 Leistungspunkten. Auch Patrick Scholler konnte sich mit 889 Holz gegen Lars Günther (864) durchsetzen, und die alte Bestmarke von 5571 Holz wurde mit 5599 Holz geknackt.

Mit diesem eindrucksvollen Sieg hat Kipfenberg seine Pflicht erfüllt, aber auch Konkurrent Kleeblatt Berlin hat gewonnen und muss in der nächsten Woche die Hürde in Dommitzsch nehmen. Kipfenberg kann diese Begegnung ganz gelassen aus der Ferne verfolgen und drückt Dommitzsch ganz eigennützig die Daumen.

Bayernliga Damen: KRC Kipfenberg - SKC Germanen München 8:0 (17,5:6,5 / 3328:2204): Die abstiegsbedrohten Kipfenberger Damen wussten um die Wichtigkeit dieser Begegnung gegen die punktgleichen Münchnerinnen und gingen couragiert ans Werk. Steffi Klüber setzte sich dreimal knapp durch und musste einen Durchgang abgeben, so konnte sie sich insgesamt mit 3:1 und starken 567 Holz gegen Kathrin Merettig (553) behaupten. Auch Manuela Strauß behielt mit 3:1 die Oberhand und brachte gegen Andrea Kubitschek (526) glänzende 563 Kegel zu Fall. Eine wichtige Führung von 2:0 und 51 Holz sorgte für das nötige Selbstvertrauen im weiteren Verlauf. Daniela Guggenmos hatte gegen Ann-Britt Pröll drei Durchgänge lang alles im Griff, nur der letzte Durchgang ging an ihre Gegnerin (555). Trotzdem konnte sie mit 554 Holz den wichtigen Mannschaftspunkt sichern. Nur in der Anfangsphase hatte Carola Müller gegen Sarah Wächter (481) etwas Schwierigkeiten, dann nutzte sie die Schwächephasen aus und eroberte mit 530 Holz den vierten Punkt.

Mit einer klaren 4:0- und 99-Holz-Führung ging es ins letzte Drittel. Auch hier hatte Kipfenberg das bessere Ende für sich und ein deutlicher Sieg war die Belohnung. Natalie Papp spielte auf hohem Niveau und konnte sich gegen Berit Weschenfelder-Wächter (543) mit 3:1 und 565 Holz durchsetzen. Einen knappen Sieg mit 2,5:1,5 und 549 Holz gegen Andrea Schmid (546) feierte Yaniris Gößl-Tineo und ein unerwartet deutlicher Erfolg konnte bejubelt werden. Bei noch zwei ausstehenden Kämpfen hat Kipfenberg wieder gute Karten, um die Bayernliga zu halten.

Das nächste Spiel hat es auf alle Fälle in sich, denn die Kipfenberger Damen müssen beim Tabellenführer Gut Holz Bruck um wertvolle Punkte kämpfen.