Stadtgeflüster
Ein Bahnhof ruft Erinnerungen wach

04.01.2021 | Stand 27.02.2021, 3:34 Uhr
  −Foto: khh, Heimisch, Karl-Heinz, Ingolstadt

Jetzt heißt es tapfer sein.

 

Der Blick aus dem Fenster der heimischen Wohnung an der Schlüterstraße ist am Sonntag begleitet von einem tiefen Seufzer. Oje, jetzt liegt auch noch Schnee in der Schanz - und das ausgerechnet Anfang Januar! Hilft nichts, denn schließlich wollen wir unseren Vorsatz für 2021 erfüllen, mehr Sport zu treiben. Also: Rein in die Sportklamotten und rauf aufs Fahrrad!

Gottlob bestätigt sich unsere Vermutung nicht, dass am Sonntagnachmittag viele Wege und Straßen in der Stadt mit weißer Pracht glänzen: Alles ist frei geräumt respektive weggetaut. Es geht also ziemlich zügig quer durch die Stadt bis nach Ringsee und Rothenturm. Rothenturm! Noch niemals war unsereins in dem Mini-Stadtteil. Und dabei liegt der Ort nur ein paar Kilometer entfernt von der Schlüterstraße.

Und weil es an diesem Tag noch nicht reicht mit Freiluft- vergnügen, geht es ein bisschen weiter in Richtung Niederstimm - bis hin zu einer kleinen Brücke über die Sandrach. Das dort stehende "Grenzschild" weist auf den Landkreis Pfaffenhofen hin und bedeutet für uns: Zeit zur Umkehr!

Zurück geht es über den Hauptbahnhof - denn vor der letzten Etappe unserer Tour de Ingolstadt müssen wir uns einfach in der Empfangshalle (Foto) aufwärmen. Kuschlig- warm ist es in dem kleinen Empfangsgebäude aus längst vergangenen Zeiten. Übrigens: Die Halle soll wie der gesamte Bahnhof in naher Zukunft der Vergangenheit angehören. Ein fast 50 Meter hoher Turm mit städtischen Büros und einer größeren Empfangshalle ist dort vorgesehen.

Was immer auch geplant ist: Für unsereins würde mit dem Abriss der alten Wartehalle ein Gebäude mit vielen Erinnerungen verschwinden. Denn unsere ersten Reisen als Heranwachsender starteten eben am Ingolstädter Hauptbahnhof. In den 80ern ging es von dort mit Freunden in Richtung bella Italia.

khh/Foto: Heimisch