Ein Autofahrer außer Rand und Band

12.03.2009 | Stand 03.12.2020, 5:08 Uhr

Denkendorf (khh) Er überholte Fahrzeuge rechts, raste auf dem Pannenstreifen die Autobahn entlang und bremste immer wieder ohne Grund stark ab: Ein offenbar verwirrter Autofahrer hat am Dienstagmorgen mehrere Verkehrsteilnehmer auf der A 9 zwischen der Raststätte Feucht und der Anschlussstelle Denkendorf gefährdet, bis der Osnabrücker aus dem Verkehr gezogen wurde.

"Ein Verrückter fährt wie wild auf der Autobahn" – so lautete gegen 7.20 Uhr der Notruf eines 46-jährigen Autofahrers aus Hannover, teilte die Verkehrspolizei mit.

Der Mann hatte in Höhe der Rastanlage Feucht beobachtet, wie der 59-jährige Osnabrücker am Steuer seines VW Polo, an dem kein Kennzeichen angebracht war, mit hoher Geschwindigkeit unerlaubt Fahrzeuge rechts überholte und dabei auch die Pannenspur benutzte. Nach Angaben des Zeugen war der psychisch gestörte Autofahrer mit 160 bis 180 "Sachen" in Richtung München unterwegs.

Daraufhin nahmen der Hannoveraner und zwei Streifenfahrzeuge der Verkehrspolizei Schwabach die Verfolgung des außer Rand und Band geratenen Wagenlenkers auf.

Die Beamten aus Mittelfranken verloren aber den Raser offenbar aus den Augen und verständigten ihre Ingolstädter Kollegen. Sie konnten gegen 8 Uhr den 59-Jährigen nach rund 43 Kilometern Irrfahrt kurz vor der Ausfahrt Denkendorf stellen. Der Mann fuhr, nachdem er die Streifenwagen bemerkt hatte, auf den Pannenstreifen

Laut Verkehrspolizei machte der Polo-Fahrer bei der Kontrolle einen verwirrten Eindruck. Wie die Ermittlungen ergaben, war ihm der Führerschein wegen psychischer Störungen bereits entzogen worden.

Der Osnabrücker, der unter amtlicher Betreuung steht, wurde wegen "Selbst- und Fremdgefährdung", so die Polizei, in die geschlossene Psychiatrie des Klinikums Ingolstadt eingewiesen.

Der 46-jährige Autofahrer, der die Irrfahrt mit seinem Handy gefilmt hatte, wurde auf der Wache vernommen. Sein Video stellten die Ermittler als Beweismittel sicher.