Beilngries
"Ein Aushängeschild für die Stadt"

26.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Blumen und Urkunden: Die Vorsitzenden des TC, Erich Neumeyer (links) und Walter Liebold (rechts), freuten sich mit den Gründungsmitgliedern Karl Kraus (2. v. l), Karl Walthierer (3. v. l.), Anneliese Wein (4. v. l.) und Grete Kellermann über das nicht alltägliche Vereinsjubiläum. - Foto: Rieger

Beilngries (DK) Sein 50-jähriges Bestehen hat am Wochenende der Tennisclub (TC) Blau-Weiß Beilngries gefeiert. Im Mittelpunkt des zweitägigen Festes standen der Rückblick auf die Vereinsgeschichte, die Ehrung verdienter Mitglieder, aber auch geselliges Beisammensein und Wettkampf.

Zahlreiche Mitglieder, unter ihnen vier der fünf noch lebenden Vereinsgründer, Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW), Zweiter Bürgermeister Manfred Thoma (BL/FW), der Kreisvorsitzende des BLSV, Werner Marras, weitere Ehrengäste und Vertreter der Nachbarvereine aus Kipfenberg, Greding und Neuzell wollten es sich natürlich nicht nehmen lassen, diesen runden Geburtstag der Blau-Weißen mitzufeiern.

 
Erfolgsgeschichte

"Es braucht Persönlichkeiten, die Verantwortung übernehmen, und auch Menschen, die im Hintergrund alles zusammenhalten. Bei ihrem Verein hat dies fünf Jahrzehnte hervorragend geklappt, der Tennisclub war und ist weit über die Grenzen der Region hinaus ein Aushängeschild für die Stadt Beilngries", lobte Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht bei ihren Grußworten. Bemerkenswert fand die Rathauschefin den Gründungstermin "im sehr geschichtsträchtigen Jahr 1960, in dem der Kalte Krieg dramatisch seinem Höhepunkt entgegenging, die gesamte Welt mit Begeisterung und Hoffnung die Wahl John F. Kennedys zum Präsidenten der Vereinigten Staaten verfolgte, Willy Brandt als Kanzlerkandidat ins Rennen ging und 17 afrikanische Staaten in die Unabhängigkeit entlassen wurden".

Genau 17 Beilngrieser waren es auch, die am 20. Juli dieses für die Welt so ereignisreichen Jahres zusammentrafen, um im beschaulichen Beilngries einen Tennisverein zu gründen. Wie Vorsitzender Erich Neumeier in seinem Rückblick weiter ausführte, kamen schon wenige Monate später weitere Mitglieder dazu, eine bemerkenswerte sportliche und gesellschaftliche Erfolgsgeschichte nahm ihren Anfang. Mit großer Tatkraft habe Alfred Mauerer als Vorsitzender den jungen Verein geführt, stets sei er Garant für eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung gewesen, so Neumeier. Der Mitgliederstand habe Anfang der 1990er Jahre mit einer Zahl von 470 einen Höchststand erreicht. Während der Amtsführung von Alfred Mauerer entstand auch die vorbildliche Tennisanlage mit bewirtschaftetem Vereinsheim, die bis heute bei den eigenen Vereinsmitgliedern und bei den Gastmannschaften einen ausgezeichneten Ruf besitzt.

Große Verdienste

Nicht unerwähnt lassen wollte Neumeier die großen Verdienste von Walter Liebold, der seit 1970 das Amt des Vize-Vorsitzenden ausübt und bis heute die Geschichte des Vereins maßgeblich mitgestaltet, sowie Erwin Schrems, der 45 Jahre als Platzwart stets für einen reibungslosen Spielbetrieb gesorgt hat. Diesen tatkräftigen Männern sei es auch zu verdanken, dass "sehr schnell ein solides Fundament für große sportliche Erfolge gelegt wurde".

Nach der Wahl von Erich Neumeier zum Vorsitzenden im Jahre 1996 spielten alle Mannschaften jahrelang auf Bezirksebene, die Senioren sogar in der höchsten deutschen Liga, der Regionalliga.

Auch wenn alle Verbindlichkeiten getilgt sind und in Beilngries noch immer Tennis auf einem sehr hohem Niveau gespielt wird, zeigten sich die Verantwortlichen des TC auch bei der Jubiläumsfeier nicht ganz sorgenfrei. Bekanntlich ist ja der Tennisboom, ausgelöst durch Spieler wie Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich, um die Jahrtausendwende zum Erliegen gekommen. Wie allerorten sinken auch in Beilngries die Mitgliederzahlen, es fehlt zunehmend an Nachwuchs.

Die Geburtstagslaune wollte man sich dadurch aber nicht verderben lassen, so feierten die Tennisbegeisterten noch bis weit in die Nacht hinein. Mit einem Weißwurstfrühstück, einem Freundschaftsturnier mit Damen- und Herrendoppeln und bei Kaffee und Kuchen klangen die Feierlichkeiten am Sonntag aus.