Ilmmünster
Ein Anbau für eine neue Mensa?

An der Grundschule Ilmmünster geht der Platz für die Offene Ganztagesschule aus - Gemeinde sucht Lösung

08.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:37 Uhr
Für die Grundschule Ilmmünster steht ein Anbau zur Diskussion. Ein möglicher Platz ist das Areal des aktuellen Radlkellers (im Bild rechts). In dem neuen Gebäudeteil soll Platz für die Mensa und die Offene Ganztagesschule sein. −Foto: Lodermeyer

Ilmmünster - Die Gemeinde Ilmmünster überlegt, an der Grundschule eine Mensa anzubauen. Außerdem soll nach und nach untersucht werden, wie die Schule selbst saniert werden soll.

"Dieses Thema ist bei euch wie auch bei mir auf Verwunderung gestoßen", gab Bürgermeister Georg Ott (CSU) zu. Allerdings sei die Offene Ganztagesschule bereits jetzt am Limit: Waren vor zehn Jahren noch 40 Kinder - ohne Essen - in der Mittagsbetreuung, so sind es in diesem Schuljahr 79 Schüler, davon muss auch für 46 gekocht werden. Etwa die Hälfte der Schulkinder sei momentan in der Mittagsbetreuung, laut Prognosen des Bayerischen Gemeindetages werden hier die Zahlen aber auf etwa 80 Prozent steigen, so Ott. "Es soll ab 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Grundschüler gelten" sagte der Bürgermeister. Ilmmünster müsse daher für die Zukunft planen.

"Momentan essen die Kinder in einem umfunktionierten Klassenzimmer, in dem eigentlich nur Platz für 30 Schüler ist", berichtete Ott. Einen eigenen Bereich gebe es kaum, die Küche sei viel zu klein. Auch sei die Schule selbst nicht wirklich barrierefrei.

Wie Bürgermeister Ott erklärte, verhandeln Bund und Länder gerade über Finanzhilfen, der finale Beschluss steht noch aus. "Wenn es so kommt, dass 70 Prozent über den Bund gefördern werden und wir uns den Rest mit dem Land Bayern teilen, ist es schwierig, das nicht zu nehmen", sagte Ott.

Sein Vorschlag lautete daher, einen Anbau zu planen: Der Radlkeller vor der Schule soll einem Anbau für eine richtige Mensa Platz machen, außerdem sollen dort Räume für die Offene Ganztagesschule unterkommen. Wenn möglich, könne auch ein Radlkeller integriert werden. "Diesen Satellitenbau könnten wir im ersten Obergeschoss mit der Schule verbinden", sagte Ott. Da im Neubau ein Aufzug eingeplant werden sollte, wäre so auch das Schulgebäude barrierefrei erschlossen, so der Bürgermeister.

Mit der Idee eines Neubaus konnte sich Lydia Sauer-Sturmes (FWG) nur schwer anfreunden. Sie habe vor Jahren selbst bei der Mittagsbetreuung geholfen, damals seien viele Zimmer in der Schule leer gestanden. "Können wir nicht andere Räume umfunktionieren?", fragte sie. Wie Ott erklärte, seien in den vergangenen Jahren beispielsweise die Oase, ein Medienraum, eine Lernwerkstatt und mehr eingerichtet worden, daher gebe es nun keine leeren Räume mehr. Sauer-Sturmes forderte dennoch, das Raumkonzept zu überdenken: "Ist das alles Luxus oder sind das Pflichtveranstaltungen? Bis das geklärt ist, sehe ich überhaupt keinen Redebedarf." Sie hinterfragte zudem, ob es verpflichtend sei, dass der Hausmeister in der Schule wohnt.

Brigitte Drexler (SPD/Grüne) stellte sich hinter der Forderung für mehr Platz für die Offene Ganztagsschule. Sie habe die Mittagsbetreuung vor Jahren mit aufgebaut, seitdem sei es immer mehr geworden. "Unter diesen beengten Verhältnissen ist dieser Job eine Zumutung", sagte sie daher. Auch Andrea Wehrheim (SPD/Grüne) findet die "Zustände für die Mitarbeiter gruselig". Brigitte Wallner (CSU) argumentierte ebenfalls: "Es gibt ein ausgearbeitetes Raumkonzept in der Schule, das ist stimmig."

Wolfgang Wörmann (CSU) brachte noch einen weiteren Standort eher in Nähe des Pausenhofs ins Spiel. Ob man in einem Neubau womöglich auch einen Jugendtreff unterbringen könnte, will Peter Beier (FWG) geklärt wissen. Patrick Soffner (CSU) verwies darauf, dass womöglich weitere Bestandteile für den Neubau über eine Mensa hinaus - also ein neuer Fahrradkeller oder Jugendtreff - womöglich Abzüge bei der Förderung bedeuten. Die Gemeinde will nun Architekten suchen, die einen Neubau prüfen und erste Kosten schätzen. Wenn es dann Fördergelder gebe, soll gebaut werden.

Zwar sei die Schule selbst momentan funktionsfähig, so Ott, aber nicht mehr zeitgemäß. Das Gebäude und die Turnhalle aus den 60er Jahren sowie der Erweiterungsbau von 1997 seien in die Jahre gekommen. Eine Arbeitsgruppe soll nun den Istzustand des Gebäudes ermitteln und ein Konzept zur stufenweisen Sanierung erarbeiten. Neben Ott und der Zweiten Bürgermeisterin Wallner gehören aus dem Germeinderat Drexler, Beier und Soffner - pro Fraktion ein Vertreter - zur Arbeitsgruppe. Auch die Schulrektorin, der Hausmeister und ein Vertreter des Bauamts sollen mitarbeiten.

PK

Claudia Lodermeyer