Kleinhohenried
Ein Akt im Öxlerhof

Buntes Programm lockte zahlreiche Besucher ins Haus im Moos

05.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:43 Uhr

Foto: Andrea Hammerl

Kleinhohenried (SZ) Das Haus im Moos ist heuer im Mai volljährig geworden. Das Erlebnisfestival Donaumoos, früher schlicht Donaumoostage genannt, ist fast genauso alt. Zum 17. Mal gab es nun zahlreiche Angebote rund um Natur, Umwelt, Tiere, Kunst und Geschichte für Groß und Klein.

Mehr als 2000 Besucher registrierte Museumsleiter Fritz Koch an beiden Tagen zusammen, womit er angesichts der unsicheren Wetterlage hochzufrieden war. Naturgemäß war am Samstag trotz Ausstellungseröffnung deutlich weniger los als am Sonntag. Den Ausstellern verdarb das die gute Laune kaum. "Die kommen schon morgen", lautete der Tenor. Und so mancher, der Wurst- oder Käsespezialitäten, Kinderkleidung, Küchenutensilien aus Holz vom Fleischklopfer bis zum Besen, Schmuck, Leder- oder Korbwaren, Gartendeko oder Räucherfisch anbot, freute sich, dass die Besucher nicht nur zum Schauen, sondern auch zum Kaufen gekommen waren. Bei den Seifen standen frische Düfte wie Zitronen(melisse) oder Bergamotte hoch im Kurs, erzählte Christiane Geil.


Natürlich gab es auch einiges zu sehen. Schmied Albert Schaflitzl ließ sich dabei über die Schulter schauen, wie er geschickt kleine Hufeisen-Glücksbringer oder Schutzengel aus Schmiedebronze fertigte. Das Material wird eher selten verwendet, weil es teuer ist und auch den erfahrenen Handwerker herausfordert, da es diffizil zu handhaben ist. "Dafür ist es aber auch was Ewiges", betonte Schaflitzl die Haltbarkeit des wetterbeständigen Materials. Nicht für die Ewigkeit, dafür sehr schmackhaft war das - nicht geknetete, nur gezogene und geschlagene - Wurzelbrot, das Bäcker Richard Meier am späten Vormittag aus dem Backofen des Hofstetter-Hauses holte, seinen Assistentinnen Fanny Roauer und Helma Hackner zum Aufschneiden und Bestreichen übergab und sich Richtung Rosinger Hof aufmachte, "um was Gescheites zu essen". Sein Brot ging dennoch wie immer weg wie die sprichwörtlichen Semmeln.

Gestärkt vom gebutterten Wurzelbrot hob Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf seine zweieinhalbjährige Tochter Klara hoch, damit sie in den Brunnen schauen konnte. Sie vermutete nämlich Haifische darinnen. Keine Haifische, dafür Mückenlarven, Wasserasseln und Kaulquappen fischten die Kinder aus dem Teich und ließen sich von Biologe Norbert Model beim Bestimmen helfen. Der fischte vorsichtig mit dem Pinsel auch noch die 100. Wasserassel geduldig aus dem Sieb, das ihm eifrige kleine Fischer stolz hinhielten. Auch die alte Wasserpumpe erfreute sich wieder großer Beliebtheit bei den Kleinen, während die beiden neuen Modelle, die die Wasserrückhaltefähigkeit naturnaher oder renaturierter beziehungsweise von Menschen begradigter Flussläufe demonstrieren sollten, erst in zweiter Linie interessant waren. Mit einer Gießkanne wurde hier Wasser in die Modelle gegossen. Die schwarzen Auffangbottiche zeigten deutlich, dass höchstens zwei Drittel des Wassers durchliefen, wenn die Uferstreifen gut bewachsen sind.

Im Stall des Öxlerhofs stellte Eugen Frauenknecht Ölbilder aus. Ein Akt, Mohnblumen und ein Bild mit dem Titel "Menschen" standen da, wo das Museumsschild behauptete, "hier stehen zwei Pferde und sechs Kühe". Maria Grepmair von der Jägervereinigung Schrobenhausen hatte Buttons für den Nachwuchs, Informationen zu Bienen gab es bei Peter Reindl. Werkeln mit Lehm oder Fische aus Weidenruten basteln, Gemüsememory beim Verein Gesundes Karlshuld, historische Aktionen vom Kulturhistorischen Verein, Musikkarussell, Spieleparcours und Hüpfburg - all das war ebenfalls gefragt.