Hilpoltstein
Ein Ahorn zum Geburtstag

08.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:29 Uhr

Symbolträchtige Pflanzung: Der Bergahorn, den LBV-Vorsitzender Ludwig Sothmann von Umweltminister Markus Söder (von links) zum Geburtstag geschenkt bekam, wird an der künftigen Umweltstation gepflanzt. Andreas Ammon (Leiter des Auhof), Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Markus Mahl (von links) schaufeln mit. - Foto: Kofer

Hilpoltstein (HK) Es ist ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Ludwig Sothmann. Der LBV-Vorsitzende war im Mai 70 geworden. Gestern pflanzte Bayerns Umweltminister Markus Söder aus diesem Anlass einen Baum an der Umweltstation am Rothsee, die im Mai 2011 eröffnet werden soll.

"Es ist schön, wenn man etwas geschenkt bekommt", sagt Ludwig Sothmann, "vor allem, wenn es für alle ist." Und so freue er sich besonders über die Pflanzung eines Bergahorns an der Umweltstation, die gerade nahe der Seemeisterstelle bei Heuberg gebaut wird. Er hoffe, so Sothmann, dass man möglichst bald den Titel "anerkannte Umweltstation" bekomme. Damit wäre die Umweltbildung langfristig gesichert. "Und dazu ist mehr nötig, als das Schulsystem bislang bietet", sagt Sothmann.
 

Er habe "keine Sorge", was den Titel angehe, erwidert Umweltminister Markus Söder. Schließlich sei die Umweltstation einzigartig für die gesamte Metropolregion. Sie wahre die Schöpfung und schaffe bei Kindern das Bewusstsein für die Tiere der Heimat. Außerdem sei sie ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Ökologie auch gut für die Ökonomie sei. Die Umweltstation locke Besucher und Ausflügler an und mache den Rothsee attraktiver, so Söder.

Rund eine Million Euro fließen insgesamt in dieses Projekt unter Federführung des Landesbundes für Vogelschutz. Die Baukosten von 760 000 Euro stammen aus Mitteln des Konjunkturpakets II, das Konzept wird mit 280 000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert. "Das Konzept ist gerade im Entstehen", sagt Klaus Hübner, Leiter der LBV-Umweltbildung. "Erste Teile davon haben wir bereits umgesetzt wie die Zusammenarbeit der Grundschule Hilpoltstein mit Regens Wagner Zell." Die Kinder der Gehörloseneinrichtung hatten vor kurzem gemeinsam mit Grundschulkindern den Gänsbach erkundet. "Das ist keine einmalige Geschichte, sondern gehört zum Konzept der Umweltstation", sagt Hübner. Dort arbeiten der Auhof, Regens Wagner, Schulen und der LBV zusammen an einem Bildungskonzept.

"Die Umweltstation ist ein ausgezeichneter außerschulischer Lernort", sagt Ludwig Sothmann. Aber nicht nur Schulen und Kindergärten können profitieren. "Das ist die erste Umweltstation, die dort liegt, wo die Leute sind", sagt LBV-Bildungsexperte Klaus Hübner. Hier könnten Badegäste im Sommer die Umwelt ganzheitlich erleben.

Wie die ufernahe Station am Ende aussehen wird, lässt sich derzeit ganz gut erahnen. Die ovale Unterwasserbeobachtung ist bereits verglast, vor einem kleinen Teich steht ein noch unverkleideter Holzumgang. Von hier aus kann man durch Sehschlitze die Tiere im Teich ungestört beobachten. Mit Spektiven kann man den großen See beobachten, beschützt von Söders Bergahorn.

Ein Baum mit Symbolkraft, wie Sothmann sagt. Der Bergahorn sei nicht nur das Emblem des Umweltministeriums, er sei ein vitaler Baum mit großer Widerstandskraft und kreativ im Wuchs. Der Schatten von Söders Geschenk fällt derzeit bei knapp vier Metern und ein paar wenigen Ästen recht mager aus. Aber der Baum hat ja noch Zeit zu wachsen.

Im Mai 2011 soll die Umweltstation fertig sein, rechtzeitig zu Sothmanns 71. Geburtstag. Und Umweltminister Söder verspricht: "Zur Einweihung bin ich wieder da." Vielleicht hat er dann wieder ein Geschenk dabei.