"Ein Abschied auf Raten"

24.09.2009 | Stand 03.12.2020, 4:38 Uhr

Mit einem Bild vom Rathaus bedankte sich Bürgermeister Adam Dierl (links) im Namen des Marktrates bei Michael Reichmann. Am Ende seiner Laudatio gab es stehende Ovationen. - Foto: Binder

Altmannstein (DK) Nicht nur Bernhard Arbesmeier (CSU/PW) wurde am Mittwochabend offiziell aus dem Marktrat Altmannstein verabschiedet. Mit Michael Reichmann nahm ein weiteres vertrautes Gesicht aus diesem Kreis seinen Abschied.

Während Arbesmeier aus beruflichen Gründen nach Ungarn geht, hat für den langjährigen Kämmerer die Freistellungsphase der Altersteilzeit begonnen. Somit war es auch für ihn das letzte Mal, dass er den Markträten an der Seite des Bürgermeisters mit Rat und Tat zur Seite stand. Im Namen des Marktrats würdigte Bürgermeister Adam Dierl (CSU) in einer langen Laudatio Reichmanns Wirken.

Er skizzierte Reichmanns Werdegang: von 1955 bis 1961 Besuch der Volksschule Neuenhinzenhausen, von 1961 bis 1965 der Mittelschule Ingolstadt. Von 1965 bis 1970 war er als Bankkaufmann bei der Sparkasse Riedenburg, von April 1970 bis März 1972 folgte der Wehrdienst. "Am 1. April 1972 kam Michael Reichmann zum Markt Altmannstein, also zu einer Zeit, als die Großgemeinde im Entstehen war", so Dierl. Kasse und Steuer waren seine ersten Stellen. 1974 und 1977 besuchte Reichmann die Lehrgänge zum Verwaltungsfachwirt mit sehr guten Noten. "Seit 1978 hat Reichmann in der Kämmerei und Geschäftsleitung mitgearbeitet und begann zu dieser Zeit schon den Protokolldienst bei den Marktratsitzungen", listete Dierl weiter auf. Am 1. März 1991 wurde er dann zum Kämmerer ernannt, "neben dem Geschäftsleiter das wichtigste Amt", sagte Dierl weiter. "Reichmann hat viel dazu beigetragen, dass die Gemeinde auf so guten Füßen steht."

Am 1. Juni 2008 begann seine Altersteilzeit und nun die Freistellungsphase. Offiziell sei Reichmann noch bis zum 31. Mai 2012 bei der Marktgemeinde beschäftigt, der letzte offizielle Arbeitstag sei aber bereits vorüber, so Dierl. Den Abschied von Reichmann nannte er einen "Abschied auf Raten".

"Michael Reichmann kann eine positive Bilanz seines Berufslebens ziehen, er hat sich bei den Bürgern viel Anerkennung und Respekt erworben", so Dierl weiter. Er sei immer bereit gewesen, neue Herausforderungen anzunehmen, habe viel Einsatz und Initiative gezeigt: "Dies ist in einer relativ kleinen Verwaltung wie der von Altmannstein wichtig." Mit Reichmann gehe nunmehr das letzte Urgestein, das vom Anfang der Großgemeinde an dabei war. Michael Reichmann habe immer den Menschen gesehen, er habe das gläserne Rathaus praktiziert, als das Wort noch gar nicht erfunden war. "In all der Zeit hat sich vieles geändert, die technische Entwicklung, eine Fülle neuer Verordnungen, es kamen immer neue Herausforderungen.

Es gab für Reichmann Standing Ovations, als Dierl ihm eine Urkunde und ein Ölgemälde überreichte – das Bild zeigt natürlich das Altmannsteiner Rathaus, wo Reichmann 37,5 Jahre tätig war.