Sportschießen
"Ein Abbruch wäre schwer zu verkraften"

Sportschützen der Region setzen Wettkämpfe trotz steigender Infektionszahlen mit der 2G-Regelung fort

12.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:47 Uhr
Rebecca Zweigle
Dürfen auch künftig gemeinsam bei den Wettkämpfen der 1. Bundesliga antreten: Die Sportschützen des SV Niederlauterbach um (von links) David Koenders, Sabrina Eckert, Sara Lechner, Maximillian Dallinger und Olivia Hofmann. −Foto: Hadler (Archiv)

Pfaffenhofen - Indoor-Sport ja, aber nur noch mit 2G-Regelung: Nicht nur Hallensportarten wie Handball oder Basketball treffen die seit Anfang der Woche geltenden Vorgaben für den Sport in geschlossenen Räumlichkeiten.

Auch Bayerns Schützen - von der untersten Gauliga bis zur 1. Bundesliga - sind davon betroffen.

Bei den Sportlern des SV Niederlauterbach blickt man zwiegespalten auf die neuen Vorgaben. Bis jetzt wurden noch keine Wettkämpfe der ersten und zweiten Bundesliga-Mannschaft abgesagt. Doch wie lange das noch so bleibt, kann Mannschaftsführerin Karin John nicht sagen, sie hat kein gutes Gefühl. "Von uns aus könnte alles weiter stattfinden". Denn jedes Mitglied der Bundesliga-Mannschaften des SV Niederlauterbach sei geimpft oder genesen. John ist sich allerdings sicher, dass viele Mitglieder anderer Vereine dies nicht sind.

Bei den Wettkämpfen sind geimpfte oder genesene Zuschauer nach aktuellem Stand weiter möglich. Laut Mannschaftsführerin John entscheidet der jeweilige Ausrichterverein , ob er das zusätzliche Risiko mit Publikum eingehen will. Die Übergangsregelung für Schüler zwischen 12 und 18 Jahren, die bis Jahresende von der 2G-Pflicht ausgenommen sind, weil sie regelmäßig in der Schule getestet werden, hat für die Niederlauterbacherin in erster Linie Vorteile. "Für Vereine, die viele Jugendschützen haben, ist sie gut", bilanziert sie.

Dahingegen beurteilt Wolfgang Franz, Rundenwettkampf-Leiter vom Schützengau Hallertau, die Übergangsregelung als "einen zwingend notwenigen Schritt", da es die Jugendwettkampfrunden sonst "komplett abgewürgt" hätte.

Bei den Erwachsenen sei die 2G-Regelung besonders für die Obergauligen problematisch, weil sich Wettkampftermine hier nicht so einfach verschieben ließen. Deshalb wurde dort der Endtermin des nächsten Durchgangs, in der Hoffnung auf eine Besserung der Corona-Lage, auf Mitte Januar verschoben. In den unteren Ligen finden die Wettkämpfe laut Franz unter "maximaler Flexibilisierung" weiterhin statt. Fernwettkämpfe - wie derzeit im Gau Ingolstadt - sind für den Rundwettkampf-Leiter angesichts der Tatsache, dass Ungeimpfte gar nicht an den Schießstand können, nur eine bedingte Alternative.

Ob die Wettkämpfe sogar abgebrochen werden müssen, kann Franz nicht sicher sagen. "Ich befürchte, dass sich die Lage bis Januar noch nicht ganz gebessert hat", zweifelt Franz. Trotzdem hofft er auf die positiven Auswirkungen weiterer Impfungen, um den Wettkampfbetrieb so bald wie möglich normal weiterführen zu können.

Auch für die Kellerschützen Tegernbach wäre der übliche Wettkampfbetrieb wünschenswert. Die Tegernbacher (Gau Schrobenhausen) sind in dieser Saison jeweils mit drei Luftgewehr- und drei Luftpistolen-Mannschaften im Einsatz. Insbesondere die Hin- und Rückrunden der Luftpistolen-Wettkämpfe sind laut Vereinsvorsitzendem Peter Reicheneder stark von der 2G-Regelung beeinflusst. Weil nicht alle Tegernbacher Schützen geimpft oder genesen sind, könne der Verein dort voraussichtlich nur mit zwei Mannschaften antreten. Da die Luftgewehr-Wettkämpfe bereits diese Woche endeten und erst nach Fasching weitergehen, sind diese - zumindest zunächst - nicht betroffen.

Gut Leben kann Reicheneder mit der geltenden Übergangsregelung für 12- bis 18-Jährige. Sie sei "nicht schlecht", weil er die "Jugendlichen so weiterhin in den Schießstand lassen" könne. Der Vorsitzende der Tegernbacher Kellerschützen hofft, dass die Wettkämpfe trotz der hohen Infektionszahlen über den Winter fortgesetzt werden. "Sollten sie wie bereits im vergangenen Jahr erneut abgebrochen werden müssen, könnte ich mir vorstellen, dass einige Schützen ganz aufhören. Ein zweites Jahr ohne regelmäßigen Wettkampfbetrieb wäre wohl nicht nur für unseren Verein schwer zu verkraften. "

PK

Rebecca Zweigle