Eilige Nachtfahrt endet tödlich

17.04.2008 | Stand 03.12.2020, 5:59 Uhr

Tödliches Ende einer rasanten Fahrt: Offenbar ungebremst prallte die 1000er Yamaha des Rohrbachers – hier noch an der Unfallstelle – auf der mittleren Spur der A 9 auf einen Lkw-Anhänger. - Foto: Reiß

Manching (hl) Dieser Unfall gibt noch Rätsel auf, und er endete tödlich: Ein 41-jähriger Motorradfahrer aus Rohrbach ist in der Nacht zum Donnerstag auf der A 9 bei Manching ums Leben gekommen. Er war mit hoher Geschwindigkeit auf einen Lkw-Anhänger aufgefahren und dann noch überrollt worden.

Das Unglück passierte um kurz nach 2.30 Uhr auf der zu diesen Zeitpunkt nicht sonderlich befahrenen Autobahn; der Motorradfahrer war in Richtung Süden unterwegs, möglicherweise auf dem Heimweg. Nach Aussagen anderer Verkehrsteilnehmer hatte die Maschine, eine 1000er Yamaha, trotz regennasser Fahrbahn sehr hohes Tempo; ein Zeuge schätzte die Geschwindigkeit auf ca. 200 Stundenkilometer, auch wenn das laut Polizei nicht mehr eindeutig zu klären sein wird.

Offenbar völlig ungebremst fuhr der Kradfahrer dann bei Manching auf der mittleren Spur auf den Anhänger eines Lastwagens auf, dessen Fahrer gerade zwei andere Lkw auf der rechten Spur überholte. Durch den Aufprall wurde der Rohrbacher von seinem Motorrad auf den linken Fahrstreifen geschleudert, wo er dann noch von einem nachfolgenden Toyota überrollt wurde. Dessen 24-jähriger Fahrer erlitt einen Schock. Die Polizei geht davon aus, dass sich der 41-jährige Zweiradfahrer bereits beim Aufprall auf den Anhänger tödliche Verletzungen zuzog. Der herbeigeeilte Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Über die Ursachen des Unfalls kann nur spekuliert werden. Ob es sich um eine kurze Unaufmerksamkeit des Motorradfahrers, um einen so genannten Sekundenschlaf oder einfach um die Folgen einer plötzlichen Sichtbehinderung (etwa durch aufspritzendes Regenwasser) handelte – dass jemand praktisch ungebremst auf ein offenbar ordentlich beleuchtetes Fahrzeug auffährt, ist auch für die Ermittler der Polizei rätselhaft.

Keine Obduktion

Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf die Anordnung einer Obduktion, da sie sich hierdurch keine Aufklärung verspricht. Auch das Motorrad soll nicht unfallanalytisch untersucht werden; die Maschine befand sich vor der Kollision wohl in einwandfreiem Zustand. Allerdings wurde beim Unfallopfer eine Blutprobe entnommen, um eine mögliche Beeinflussung durch Alkohol, Drogen oder Medikamente nachweisen zu können. Hinweise auf solche Umstände gab es laut Polizei am Unfallort aber nicht.

Während der Bergungsarbeiten wurde der Verkehr nur auf einer Spur an der Unfallstelle vorbeigeleitet, letztlich musste die A 9 aber kurz vollzeitig gesperrt werden. Wegen der vergleichsweise geringen Verkehrsdichte am frühen Morgen bildete sich kein größerer Stau.

Im Bereich der Polizeidirektion Ingolstadt ist der verunglückte Rohrbacher der erste Motorradtote des Jahres. Er ist aber bereits das achte Todesopfer, das heuer im Straßenverkehr der Region 10 zu beklagen ist.