"Eigentum verpflichtet"

Leserbrief zum Artikel "Riedenburger Sondersituation", DK vom 17. April:

22.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:09 Uhr

Leserbrief zum Artikel "Riedenburger Sondersituation", DK vom 17. April:

 


In der Sitzung des Kelheimer Umweltausschusses erinnerte der Riedenburger Bürgermeister Siegfried Lösch daran, dass die Stadt seit rund 30 Jahren bei der Ausweisung von Parzellen auf einen Bauzwang innerhalb von fünf Jahren besteht. Er wird zitiert: "Es gibt keine weiteren unbebauten Flächen." Als Mitglied im Umweltausschuss liegen mir Luftaufnahmen von Teilbereichen der Wohngebiete im Bereich Gleislhof, der Hemauer Straße in Riedenburg und Prunn vor, bei denen noch etliche Grundstücke unbebaut sind. Alleine im Ortsteil Gleishof sind dies etwa 70 Flächen, die erschlossen sind und Baurecht haben. Auf Riedenburg mit allen Ortsteilen geschätzt, dürften dies einige Hundert sein.

Laut Bürgermeister Lösch im Ausschuss wurden in Gleislhof 50 Eigentümer bezüglich des Baugebotes angeschrieben - alle anderen in der Großgemeinde Riedenburg nicht? Wie mehrere große deutsche Tageszeitungen berichteten, hat der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Uwe Brandl (CSU), dafür plädiert, Kommunen ein Zugriffsrecht auf länger unbebaute Privatgrundstücke zu geben.

Werte Einheimische und auswärtige Eigentümer: In Artikel 14 unseres Grundgesetzes steht: Eigentum verpflichtet. Seit Jahrzehnten haben Sie nun Ihre Gründstücke. Geben Sie sich einen Ruck und melden sich bei der Stadt für Verkaufsgespräche, damit die Kommune nicht an den Randbereichen, zum Beispiel oberhalb von Gleislhof, die vorhandene, wertvolle Natur "verbrauchen" beziehungsweise für ein neues Baugebiet zerstören muss. Diese Natur braucht Riedenburg, sie ist der Ast, auf dem Riedenburg sitzt. Die hohe Beteiligung von 18 Prozent am Volksbegehren "Artenschutz" zeigt, dass große Teile der Bevölkerung diese Notwendigkeit erkannt haben. Dies wird vor Ort nicht anders sein.

Richard Zieglmeier,
Kelheimer Grünen-Kreisrat