Eigenheimkauf - Sechs typische Finanzierungsfehler

10.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:48 Uhr

Der Kauf eines Eigenheims ist eine große Investition, bei der einiges schiefgehen kann. Welche Fehler künftige Immobilienbesitzer vermeiden sollten.

Der Kauf eines Eigenheims ist eine große Investition, bei der einiges schiefgehen kann. Welche Fehler künftige Immobilienbesitzer vermeiden sollten.

1. Fehler: Finanzkraft überschätzen

Vor dem Kauf einer Immobilie sollte man Kassensturz machen. Wie viel Geld steht tatsächlich für die Kreditraten zur Verfügung? Auch nicht im Monatsrhythmus anfallende Ausgaben müssen berücksichtigt werden ? beispielsweise Reparaturkosten fürs Auto, Kosten für die Klassenfahrt des Nachwuchses oder jährlich fällige Versicherungsprämien.

2. Fehler: Keine Rücklagen zur Instandhaltung bilden

Heizung kaputt, Rohrbruch, undichtes Dach ? das kann schnell passieren. Plötzlicher Geldbedarf sollte aber nicht die Finanzierung ins Wanken bringen. Deswegen gilt es, von Anfang an Rücklagen zu bilden. Michiel Goris, Chef des Baugeldvermittlers Interhyp, empfiehlt seinen Kunden ?zwei Euro monatlich pro Quadratmeter Wohnfläche zurückzulegen?.

3. Fehler: Hausbank blind vertrauen


Vor der Unterschrift unter den Darlehensvertrag sollten Immobilienkäufer genau vergleichen und nicht blind der Hausbank vertrauen. ?Zwar sind die Zinsen derzeit niedrig und die Finanzierungskosten im langjährigen Vergleich besonders günstig, dennoch bringt ein umfassender Darlehensvergleich nochmals deutliches Sparpotential?, sagt Kreditexperte Kai Oppel vom Internet-Baufinanzierer Hypothekendiscount. Grund: Filialbanken bieten nicht immer die besten Konditionen am Markt. Außerdem gewährt die klassische Standardfinanzierung wenig individuelle Spielräume. ?Kostenlose Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel während der Laufzeit oder die Einbeziehung von KfW-Darlehen sind nicht überall selbstverständlich?, so Oppel.

4. Fehler: Anfangstilgung zu niedrig ansetzen


Klassische Immobilienfinanzierungen beginnen meistens mit einem Prozent Anfangstilgung. In der aktuellen Niedrigzinsphase entstehen hierdurch ohne Sondertilgungen allerdings Laufzeiten von über 40 Jahren. Interhyp-Chef Goris rät deshalb, ?den dank Niedrigzinsen erzielbaren Konditionenvorteil unbedingt in eine schnellere Schuldenfreiheit zu investieren?. Wer bei einem Baudarlehen über 100.000 Euro eine Anfangstilgung mit zwei statt mit einem Prozent wählt, verkürzt dadurch die Laufzeit um mehr als 13 Jahre.

5. Fehler: Zu kurze Zinsbindung

Viele Eigenheimkäufer glauben, das optimale Baudarlehen habe eine Zinsbindung von zehn Jahren. Das stimmt jedoch nicht. Die Dauer der Zinsbindung wird vom Niveau der Hypothekenzinsen beeinflusst. Bei den derzeitigen Zinsen zwischen drei und vier Prozent für langlaufende Darlehen sollte man besser eine Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren wählen, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass das Zinsniveau wieder ansteigt. Zudem besteht auch bei längeren Laufzeiten nach zehn Jahren ein Kündigungsrecht.

6. Fehler: Beim Risikoschutz sparen

Was geschieht, wenn der Hauptverdiener verunglückt, arbeitslos oder krank wird? ?Bei hohen Kreditbeträgen ist die finanzielle Absicherung der Familie nicht zu vernachlässigen?, sagt Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen. Dies kann durch eine Risiko- oder Kapital-Lebensversicherung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung geschehen. Die Risikolebensversicherung ist günstiger als die Kapitallebensversicherung, da sie keinen Sparvorgang beinhaltet. Auch Restschuldversicherungen bieten Schutz, allerdings sind sie vergleichsweise teuer.

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