Eigenheim - Immobilienkauf mit 50 plus

02.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:36 Uhr

Wer in späteren Jahren eine Immobilie erwerben möchte, der sollte zügig tilgen, um zum Rentenbeginn schuldenfrei zu sein. Welche Tilgungsrate ist nötig?

Oft sind sogennante Best Ager, also die Bevölkerungsgruppe 50 plus, in der Lage, mit ihrem Einkommen und dem angesparten Vermögen den Immobilienwunsch problemlos zu verwirklichen. Die hohe Eigenkapitalquote und eine solide Finanzkraft wirken sich positiv auf die Baufinanzierung aus. Banken vergeben zumeist Topzinsen für die Generation 50 plus. Andererseits sind Häuser und Eigentumswohnungen vor allem in Metropolregionen sehr teuer. Eine halbe Millionen Euro und mehr für ein Einfamilienhaus ist keine Seltenheit. Selbst finanzkräftige Best Ager können solche Summen nicht ohne weiteres stemmen. Oftmals ist eine Baufinanzierung unausweichlich. Problem: Die Zeit bis zum Renteneintritt ist knapp, um den Kredit zu tilgen. Mit einer hohen Tilgungsrate lässt sich das Baudarlehen rasch zurückführen. In Kombination mit einer hohen Kreditsumme, kann dies selbst im aktuellen Zinstief zu einer hohen finanziellen Belastung führen. Zwei Beispiele zeigen den Finanzbedarf:

1. Immobilienkauf mit 50 plus: Ein Ehepaar erwirbt ein Eigenheim, die Gesamtkosten inklusive Nebenkosten und Steuern betragen 550.000 Euro. Das Paar bringt 300.000 Euro Eigenkapital in die Finanzierung ein und nimmt 250.000 Euro Kredit. Die Baufinanzierung läuft bis zum 65. Lebensjahr. Um den notwendigen 15-jährigen Baukredit bis Zinsbindungsende komplett abzuzahlen, müsste die Tilgung bei zwei Prozent Kreditzins auf 5,72 Prozent eingestellt werden. Die monatliche Kreditrate beläuft sich in diesem Fall auf 1.608 Euro.

2. Immobilienkauf mit 55:
Erwirbt das Paar das gleiche Haus fünf Jahre später, wäre bei adäquaten Finanzierungsbedingungen eine Anfangstilgung von 9,0 Prozent nötig, um den Baukredit bis 65 komplett zu tilgen. Die Monatsrate klettert dadurch auf fast 2.300 Euro. Soll die Kreditrate wie in Beispiel 1 nicht mehr als 1.600 Euro betragen, müsste der Kreditbetrag auf 175.000 Euro abgespeckt werden oder die Laufzeit um fünf Jahre verlängert werden.

Rechtzeitig die Baufinanzierung planen
Je früher die Baufinanzierung startet, desto leichter lässt sich der Immobilienkauf stemmen. Positiv auf die Finanzierung wirkt sich auch hohes Eigenkapital aus. Je höher die Eigenkapitalquote, desto geringer der Umfang des Baukredits.

Hohe Sondertilgung schafft Freiraum
Erwarten Sie gegen Ende des Erwerbslebens die Auszahlung einer Lebensversicherung oder Geld aus einer Erbschaft, dann sollte Ihre Baufinanzierung eine möglichst hohe Sondertilgungsoption beinhalten. Bei den meisten Banken sind fünf Prozent der Kreditsumme Standard, besser wären zehn Prozent. Bei einem Baukredit über 250.000 Euro könnte man so immerhin 25.000 Euro pro Jahr extra einzahlen. Dies senkt die Zinskosten und in vielen Fällen auch die Kreditlaufzeit.

Zehn Prozent Sondertilgung ohne Aufpreis erlaubt zum Beispiel die Bausparkasse Debeka, gegen geringen Zinsaufschlag ermöglicht das auch die 1822 direkt.

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