Zur
Eigenartige Bürgernähe

13.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:19 Uhr

Zur Diskussion über die Gaspreise der Stadtwerke:

Die Geschäftspolitik der Stadtwerke Ingolstadt, die ab Oktober 2016 zwar eine Gaspreisreduzierung ankündigen, gleichzeitig aber den Grundpreis deutlich erhöhen, bedeutet für manchen Abnehmer eine Verteuerung. Deshalb schrieb ich am 20. Juli 2016 einen höflich abgefassten Brief an den Leiter der Stadtwerke, Mathias Bolle, mit Kopie an den Aufsichtsratvorsitzenden, Oberbürgermeister Christian Lösel, mit der Bitte um Beseitigung dieser Ungerechtigkeit. Persönlich warf ich diese Briefe am Freitag, 22. Juli, in die jeweiligen Amtsbriefkästen.

Seitdem bekam ich vom keinem Angeschriebenen eine Antwort oder Reaktion. Ich weiß, dass berechtigte Reklamationen unangenehm sind. Aber, wenn man Kunden ungleich behandelt und für ihr umweltbewusstes Energiesparen wissentlich bestraft, ist das schlichtweg eine Unverschämtheit.

Wo ist hier die so oft gepriesene Bürgernähe in unserem demokratischen Rechtsstaat? Tolerieren fast alle christlich- sozialen und auch die, meist in allem dagegen oppositionellen Stadträte, diesen Missstand? Es wird mir im nächsten Geschäftsjahr der Stadtwerke Ingolstadt voraussichtlich eine Verteuerung der Gasrechnung um etwa 40 bis 50 Euro bringen, sofern ich keinen neuen Vertragspartner finde.

Meines Wissens müssen demokratisch gewählte Volksá †vertreter beim Amtseid oder ihrer Bestallung unter anderem versprechen, "Schaden abzuwenden". Na ja, dann macht endlich was dagegen und lasst vorher solchen gar nicht entstehen!

Erich Maßl, Ingolstadt