Eichstätter Rallye

22.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:14 Uhr

Einen hohen Spaßfaktor bietet Autofahrern derzeit die Eichstätter Innenstadt.

Das glauben Sie nicht? Dann kennen Sie noch nicht die neue Eichstätt-Rallye! Ich habe mir extra von meinem Ururururenkel, dem Lenzi, seinen Hochleistungsboliden ausgeliehen, um teilnehmen zu können.

Von der Burg aus kann ich mich direkt zum ersten Station, dem "Asphalthüpfen", begeben: Auf der frisch sanierten Weißenburger Straße können jetzt endlich alle Möchtegern-Förster ihre Geländewagen, neudeutsch "SUVs", mal so richtig ausfahren. Die Aufgabe hier lautet: Wer nimmt die B13-Buckel mit mehr Karacho - und schafft es vielleicht sogar, an der einen oder anderen Unebenheit abzuheben?

An der zweiten Station, dem "Wellenreiten" am Residenzplatz, sind eine gute Federung und überdimensionierte Reifen das perfekte Doping. Sagen Sie es ihm bitte nicht, der tiefergelegte Audi vom Lenzi hat meine letzte Runde nicht ganz unbeschadet überstanden . . . Aber was für eine Gaudi ist dieses Auf und Ab!

Mit Schwung geht es dann zur dritten Aufgabe - was natürlich eine besonders ausgefuchste und anspruchsvolle Streckenplanung seitens der Spielleitung ist: Denn spätestens am Domplatz gilt es, den Schwung ganz schnell wieder rauszunehmen. "Slow City" heißt die Aufgabe am Marktplatz, Sponsor ist hier der Bender Lars von der Tourist-Info, sagt man. Obwohl ich regelmäßig übe - ich habe es noch nicht ein einziges Mal geschafft, die verflixte grüne "10" auf dieses elektronische Schild zu zaubern! An manchen Tagen, wenn mich der Ehrgeiz packt, versuche ich es bis zu 20 Mal hintereinander, lasse diesen dämlichen Sportwagen einfach nur rollen, aber es hilft nichts. "14! ", schreit mir das Ding meistens entgegen, das Beste, was ich bisher erreicht habe, war eine immer noch tiefrote "12".

Der Lenzi kann da natürlich nur milde drüber lächeln. Wie die Jugend nunmal so ist, hat sie der Rallye längst eine geheime, nur leicht illegale, Alternativstation hinzugefügt: den "Fußgänger-Slalom". Dafür biegt man nach Station 2 nicht links ab, sondern ignoriert ganz lässig die Hinweisschilder an der Luitpoldstraße und brettert geradeaus durch. Auf Höhe Stölzl muss man dann, wie selbstverständlich, in die Marktgasse einbiegen - und da geht der Spaß so richtig los! Wenn man Glück hat, bilden dort nicht nur Cafébestuhlungen und Werbetafeln den perfekten Parcours, sondern es bummelt auch der ein oder andere ahnungslose Passant vorbei, als Überraschungsmoment sozusagen. Das ist besser als jedes Computerspiel, sagt der Lenzi. Also gut, vielleicht probier ich's morgen auch mal aus . . .

Rasante Grüße,

Ihr Schlossleutnant

Lorenz Krach