Eichstätt
Eichstätter auf den Philippinen

Theologe Engelbert Groß war für das Projekt "Eine-Welt-Religionspädagogik" unterwegs in den Slums von Manila

20.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:31 Uhr

Familien der Straße – wie hier mit Ordenschwester Martilde und Theologe Engelbert Groß – gibt es in Manila zuhauf. Sie sind arm und unternährt. Auch ihnen kommen die Spenden aus Eichstätt zugute - Foto: Groß

Eichstätt/Manila (EK) In den katholischen Kirchen ganz Deutschlands wird an diesem Sonntag, 22. März, das Dasein der Armen auf den Philippinen zum Thema gemacht werden. Zur Vorbereitung der solidarischen Spendenaktion waren Gäste des Landes bereits ins Bistum eingeladen worden.

Im Rahmen des Projekts „Eine-Welt-Religionspädagogik“ war Engelbert Groß, Priester und Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, jetzt für fünf Wochen auf den Philippinen unterwegs.

Dabei hat er einiges erlebt: So standen auf seinem Programm Begegnungen mit Einheimischen in Slums, und er lernte ein Schulprojekt, ein Musikprojekt, ein Fair-Trade-Projekt und ein Waisenhaus kennen. Groß traf Mädchen, die Opfer von Prostitution geworden sind, und kam mit Kindergefängnissen und Rettungs- und Heilungsprojekten für diese Kinder und Jugendlichen in Berührung. Sein Besuch bedeutet für etwa 15 aus Kindergefängnissen gerettete Jungen Heimplätze, die aus Eichstätter Spenden finanziert werden.

Heftig berührt hat Engelbert Groß das kaum bekannte Problem mit Familien der Straße. Unerlaubt und gefährlich vegetieren sie auf den Straßen der riesigen Stadt Manila, existieren mit und in einem Handwagen, leben und schlafen, träumen und weinen und lachen darin. Im Straßenbild ist immer wieder zu sehen, wie ein Familienvater den Wagen schiebt, in dem seine Frau, seine Kinder und ein wachender Hund sitzen. So musste die deutsche Ordensschwester Martilde auf der Reise zum Beispiel drei kleine Kinder einer solchen Familie der Straße entdecken, die gefährlich unterernährt waren.

Das aus Eichstätt mitgebrachte Spendengeld hat es möglich gemacht, dass in Anwesenheit von Engelbert Groß für die Kleinen ein ärztlich begleitetes Ernährungsprogramm inklusive Wurmkur gestartet werden konnte. Außerdem konnten ihre Eltern sie jeden Tag mittags zum Kloster der Ordensfrau zu kontrollierten Mahlzeiten zu „Eichstätter auf den Philippinen“ bringen. „In einer Sache bin ich mir sicher, für die Hungrigen kann Gott nur in Gestalt von Brot, Reis, Nahrung kommen“, meinte Engelbert Groß. „Und Eichstätt macht das hier auf der Straße möglich“, fügte er dankbar an.