Eichstätt
Eichstätt trotzt dem Oberbayern-Trend

Im Landkreis werden wieder mehr Auszubildende eingestellt: Zahl der Neuverträge steigt um zehn Prozent

11.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Eichstätt (EK) Im Landkreis Eichstätt absolvieren wieder mehr Jugendliche eine Ausbildung: Insgesamt stellten die Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung im vergangenen Jahr 378 Auszubildende neu ein, zehn Prozent mehr als im Jahr 2014. Das teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) gestern unter Berufung auf die aktuelle Ausbildungsstatistik für München und Oberbayern mit.

Mit diesem Trend koppelt sich der Landkreis deutlich vom oberbayerischen Durchschnitt ab. Hier ging die Anzahl der Neu-Verträge nämlich laut IHK um 0,3 Prozent zurück.

"Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist ungebrochen. Doch es wird auch für die Betriebe im Kreis Eichstätt immer schwieriger, geeignete und genügend Azubis zu rekrutieren", sagt Eduard Liebscher, Vorsitzender des IHK-Gremiums Eichstätt. Verstärkt ausgebildet wird im Landkreis vor allem in den gewerblich-technischen Berufen (plus 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Hier konnten insbesondere Ausbildungen in der Metalltechnik (113 Neu-Verträge/Vorjahr 100) zulegen. Aber auch im kaufmännischen Bereich schlossen die Betriebe mehr Lehrverträge ab (plus vier Prozent), allen voran das Hotel- und Gastgewerbe (33/23). "Trotz dieser erfreulichen Bilanz ist es höchste Zeit, zu handeln. Ansonsten läuft uns langfristig der Fachkräftemangel aus dem Ruder", mahnt Liebscher. Erforderlich seien gesellschaftliches Umdenken und die Abkehr vom vorherrschenden Akademisierungswahn. "Die duale Ausbildung muss wieder als attraktive und echte Alternative zum Studium wahrgenommen werden", fordert der Gremiumsvorsitzende. Noch immer würden die Karrierechancen nach der betrieblichen Ausbildung und die Fortbildungsmöglichkeiten über Meisterkurse bis zum Hochschulstudium unterschätzt.

Insgesamt sind derzeit 211 IHK-zugehörige Unternehmen im Kreis Eichstätt in der Ausbildung aktiv und stehen für fast 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.