Hilpoltstein/Schwanstetten (HK) So emotional wie nie zuvor war die Jahresabschlussfeier der Fußball-Schiedsrichtergruppe Jura-Nord. Eine große Rolle spielte dabei freilich das Gedenken an den verstorbenen, ehemaligen Gruppenobmann Werner Stroech. „Er war Jura-Nord“, sagte sein Nachfolger Sven Laumer.
„Er hätte sicher gewollt, dass wir in die Zukunft blicken und das Beste aus der Situation machen“, sagte der neue Kreis- und Gruppenschiedsrichterobmann bei der Feier in Schwanstetten, die aber auch weitere emotionale Momente bescherte. So zeichnete ein Vater seinen Sohn aus und auch ein Ehepaar, das sich im Neulingskurs kennengelernt hatte, wurde geehrt.
Die Ehrung langjähriger Fußballschiedsrichter war obligatorisch der wichtigste Teil der Feier. Der Höhepunkt war dabei die Auszeichnung von Albin Riedl. Der 76-Jährige von der DJK Abenberg bekam die goldene Ehrenmedaille des Bayerischen Fußballverbands (BFV) verliehen. Riedl ist seit 50 Jahren Schiedsrichter. In dieser Zeit hat er über 1900 Spiele geleitet und belegt damit Platz drei der gruppeninternen Liste der Unparteiischen mit den meisten Einsätzen. Noch einen Platz vor ihm rangiert Walter Harrer vom TSV Röttenbach. In 30 Jahren hat er den Regeln des Fußballs in über 2300 Spielen Geltung verschafft. Werner Mederer vom SV Leerstetten ist seit 40 Jahren als Schiedsrichter auf den Fußballplätzen der Region unterwegs, Claus Abraham vom SC Feucht seit 35 Jahren.
Für Fred Mühlenberg, Vorstandsmitglied der Gruppe Jura-Nord, war es unterdessen ein besonderes Gefühl, seinem Sohn Frank die silberne Ehrennadel für zehn Jahre als Schiedsrichter ans Revers zu heften. Schon seit 15 Jahren nicht Sibille und Dominik Friedrich nicht nur als Schiedsrichter ein Paar. Für sie war der Ausbildungslehrgang im Jahr 1999 auch Ausgangspunkt für einen gemeinsamen Lebensweg. Mittlerweile miteinander verheiratet leben beide in München und kehrten für die Ehrung an den Ort ihrer ersten Begegnung zurück – ins Sportheim des FC Schwand.
In seinem Rückblick auf die zurückliegenden Monate hob der im Februar in sein Amt gewählte Laumer die gute Zusammenarbeit im Gruppenausschuss sowie mit den beiden Obmännern der Gruppen Jura-Süd und Neumarkt hervor. „Die Arbeit im Team ist toll, ich bin aber vor allem begeistert von den vielen Schiedsrichtern, die pro Woche oft vier Spiele pfeifen“, sagte Laumer. Zugleich appellierte er an Vereine und Mannschaften, für mehr neue Schiedsrichter zu sorgen. „Wir können nicht mehr alle Spiele besetzen“, sagte Laumer und zeigte sich auch besorgt über die wachsende Gewalt gegen Schiedsrichter. „Vor drei Wochen hat deshalb einer seine Pfeife an den Nagel gehängt.“ Vielmehr rief er zu mehr Menschlichkeit und Gelassenheit im Umgang miteinander auf. „Das hat Werner vorgelebt und er hat damit in der Gruppe deutliche Spuren hinterlassen.“ Laumers Appell schloss sich auch Kreisspielleiter Thomas Jäger an: „Wir brauchen euch.“
30 Jahre: Josef Heckl (TSV Wernfels), Peter Horbaschek (TSV Kornburg), Franz Merlein (TSV Röttenbach), Gerd Rauch (SV Pfaffenhofen), Ralph Rössner (TSV Kornburg).
25 Jahre: Klaus Tomtschko (TV Büchenbach), Richard Heubeck (SV Kam-merstein), Robert Gärtner (Post SV Nürnberg), Bernd Legien (TSG Roth), Elmar Gampl (FC Schwand).
20 Jahre: Robert Pospischil (SV Abenberg), Heinz-Jürgen Urban (TSV Georgensgmünd), Rainer Abraham (SC Großschwarzenlohe), Frank Feigel (SV Leerstetten), Marc Rösch (SV Leerstetten), Milan Modri (TSV Mühlhof), Roland Enzenberger (TSV Schwaben Nürnberg), Alexander Mertens (SC Schwabach), Thomas Fritsch (SV Schwaig), Uli Buresch (FC Schwand), Jürgen Meier (DJK Stopfenheim).
15 Jahre: Daniel Zeiner (DJK Abenberg), Tobias Dollenmaier (VfB Ostheim), Ralf Distler (SpVgg Roth), Christian Globisch (FC Schwand), Norbert Schneider (TSV Wolkersdorf), Jochen Waag (TSV Wolkersdorf).
10 Jahre: Helena Eberhardt (TSV Georgensgmünd), Anna Wunram (TSV Georgensgmünd), Tobias Hertlein (DJK Obererlbach), Patrick Neumüller (SpVgg Roth), Jimi Müller (TSG Roth), Sven Szabo (DJK Schwabach), Adrian Kube (TSV Wassermungenau).
