Roth
Ehrenzeichen in Gold für Konrad Flierl

40 Jahre aktiv bei der Feuerwehr - FFW Roth verhängt Aufnahmestopp bei Kinderwehr

08.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:53 Uhr
Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wird Konrad Flierl (4. v. re.) mit dem goldenen Ehrenzeichen geehrt. Für 50 und 60 Jahre Treue zum Verein erhalten Willi Wunschel (2.v. re.) und Fritz Bauer (3. v. li.) Urkunden. Roland Ritthammer, Werner Weigel, Bernd Patek, Ralph Edelhäußer und Markus Dombrowsky gratulieren. −Foto: Schmitt

Roth (rsc) Die Kinder- und Jugendarbeit findet bei der Feuerwehr Roth auf einem hohen Niveau statt.

Vor allem die neue Kindergruppe hat phänomenal eingeschlagen. Sie sei ein "Senkrechtstarter", erklärte Vereinschef Bernd Patek während der Jahresversammlung. "Bei 30 Kids mussten wir ein ,Stop' setzen", sagte Kommandant Markus Dombrowsky. Zugleich dankten beide den vier Verantwortlichen für ihren hohen Einsatz. Klaus Platte, Larissa Zucker, Tanja Stratmann und Andreas Klemm könnten gegenwärtig nicht mehr bewältigen, hieß es. "Wir hätten auch 50 oder 60 Kinder unter zwölf Jahren aufnehmen können", schilderte der Kommandant die Lage.

Auch bei den Älteren hat es Zuwachs gegeben. Laut Bericht von Jugendwart Bernd Pischke sind zu Beginn des vergangenen Jahres acht neue Mitglieder zur Jugendfeuerwehr gestoßen. So hat er im abgelaufenen Jahr 17 Feuerwehranwärter im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren betreut, darunter zwei Mädchen. Mit Maximilian Schubert gab es im Jahr 2018 sogar einen Übertritt in die Reihen der aktiven Feuerwehrleute.

Die Nachwuchskräfte Niklas Braune, Chris Götz, Florian Flierl und Allesandro Blauhorn haben mit Erfolg am ersten Modul der Truppmannausbildung teilgenommen. Tobias Patek hat an der Staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg mit Erfolg den Jugendwart-Lehrgang absolviert. Er wird nun Nachfolger von Bernd Pischke, der das Amt nach acht Jahren abgibt.

Zu tun hatte die Freiwillige Feuerwehr in Roth mehr als genug. Die Zahl der Alarmierungen ist 2018 deutlich gestiegen. Für zehn Menschen kam jede Hilfe zu spät. Zwölf Menschen sind aus einer Gefahrensituation gerettet worden, zehn wurden betreut oder medizinisch versorgt. Waren im Jahr 2017 226 Einsätze zu bewältigen, so stieg ihre Zahl 2018 um gut 20 Prozent auf 276. Dabei haben 3847 Feuerwehrleute 5398 Stunden Dienst geleistet. Der größte Anstieg war bei den Technischen Hilfeleistungen zu verzeichnen, die von 109 im Vorjahr auf 138 kletterten. Die Brände stiegen hingegen moderat. 45 im Jahre 2017 standen 50 im abgelaufenen Jahr gegenüber. Zwei Mal davon war die Rother Wehr bei der Firma Schlenk in Barnsdorf außerordentlich gefordert, einmal brannte eine Halle nieder, einmal gab es eine Explosion mit einem Todesopfer.

Dombrowsky dankte während seiner Jahresbilanz zwar dem Stadtrat und dem Bürgermeister für die Unterstützung der Wehr. Zugleich übte er aber auch Kritik. "Unser Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten und die Mängelliste steigt und steigt", erklärte der Kommandant. "Ich hoffe, dass wir uns hier 2019 zumindest ein Stückchen näher kommen", meinte Dombrowsky in Richtung Stadtverwaltung und Rat. Zugleich regte er den Neubau von fünf Stellplätzen am Feuerwehrhaus an.

Bei den Ehrungen stand Konrad Flierl ganz oben. Der 55-jährige Finanzwirt ist seit 40 Jahren im aktiven Dienst der Feuerwehr, zunächst in Hilpoltstein als Zugführer und Jugendwart, ab 2008 als Gruppenführer und Ausbilder für Maschinisten in Roth. Flierl erhielt dafür das staatliche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold. Zwei außergewöhnliche Ehrungen gab es für langjährige Vereinstreue. Fritz Bauer ist seit 60 Jahren Mitglied im Feuerwehrverein, Willi Wunschel seit 50 Jahren.

Grußworte sprachen Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer. Das Stadtoberhaupt sprach dabei die große emotionale Belastung der Floriansjünger bei Einsätzen mit Toten und Schwerstverletzten an. "Da soll nichts hängenbleiben an Herz und Seele, nehmt deshalb Hilfe an", so der Ratschlag Edelhäußers. Ritthammer nahm auf die hohe Zahl von Einsätzen Bezug. "Das ist schon eine Hausnummer, die sich mit einer Berufsfeuerwehr-Wache vergleichen lässt", sagte der Kreisbrandinspektor. Unterdessen hatte Ralph Edelhäußer den Taschenrechner zur Hand genommen und 5398 Einsatzstunden durch 24 geteilt. Sein Ergebnis: "Das sind 225 Tage, das heißt ihr seid 61 Prozent des Jahres vor Ort, um zu helfen".