Brunnen
Ehrengabe für Erwin Pommer

Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege zieht Bilanz und erhält eigenes Büro

01.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

 

Brunnen (SZ) Eine ganz besondere Überraschung hatte der Präsident des Landesverbandes, Wolfram Vaitl, zur Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege mitgebracht. Erwin Pommer erhielt die Ehrengabe des Bezirksverbandes für besondere Verdienste.

Diese Ehrung ist neu kreiert worden und soll nur selten verliehen werden. Pommer, der seit 1981 als Kreisfachberater im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen tätig ist und zudem acht Jahre lang ehrenamtlich im Vorstand des Bezirksverbandes war, ist der erste Träger der mit der Urkunde verbundenen Nadel – eine Auszeichnung, die auch für Kreisvorsitzenden Anton Stiglmair überraschend kam. Vaitl, der auch Bezirksverbandsvorsitzender ist, würdigte Pommers außergewöhnliches Engagement und kündigte anschließend ein neues Projekt an, das eine bislang wenig genutzte Kompetenz der Gartenbauvereine zeige – die Sozialkompetenz. Im Landkreis Schweinfurt kooperieren Landratsamt und Gartenbauvereine sowie der Bezirk Unterfranken, um Asylbewerbern eine gärtnerische Beschäftigung zu bieten. Nach dem Vorbild will Vaitl weitere Projekte in anderen Landkreisen aufziehen.

Zuvor hatte Kreisfachberaterin Sabine Baues-Pommer die zahlreichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres Revue passieren lassen. Ein Höhepunkt war der turnusmäßige Tag der Offenen Gartentür mit sechs Gartenanlagen, darunter drei Einfamilienhäuser, ein riesiger naturnaher Garten, Bauerngärten am Haus im Moos, Pobenhausener Krautgärten und eine Bonsai-Ausstellung. „Der Besucherandrang war enorm und die Gartenbesitzer erfuhren viel Zuspruch und Anerkennung“, zog die Geschäftsführerin des Kreisverbandes Bilanz. So begeistert von den Aktionstagen zur Ausstellung „Rendezvous der Düfte“, seien die Besucher gewesen, dass das begleitende Rezeptheft in der ersten Auflage bereits vergriffen ist. Insgesamt 21 der 42 Gartenbauvereinen des Landkreises hatten sich am Jugendwettbewerb „Wir bauen eine Insektenvilla“ beteiligt, zudem gab es ein Seminar für Vorsitzende und Nachwuchskräfte, eine Lehrfahrt zur Landesgartenschau nach Deggendorf, eine sechstägige Gartenreise nach Ostfriesland sowie eine weitere ins Piemont und an die Ligurische Küste. Noch einmal waren die fleißigen Vorstandsdamen, die bereits Marmeladen, Säfte, Gelees, Liköre und Öle für die Aktionstage hergestellt hatten, beim Wildobstseminar mit Verkostung gefordert. Hier gab es von ihnen zubereitete Chutneys, Säfte, Gelees, Marmeladen aus Wildfrüchten. Ein anschließender farbenfroher Diavortrag von Erwin Pommer ergänzte den teilweise recht heiteren Rückblick, insbesondere als er von einer schlammig-fröhlichen Wattwanderung berichtete.

Auch die Nachwuchsarbeit der Gartenbauvereine blüht. Zur neuen Kreisjugendsprecherin sei Marianne Zeller aus Mühlried-Riederwald auf der Kreisjugendversammlung gewählt worden, berichtete Kreisjugendbeauftragte Rosina Feigl. Ein Kreativkurs rund ums Osterei, das sechste naturpädagogische Seminar zum Thema „Kunterbunte Pflanzenwelt“ sowie Malen mit Pflanzenfarben und ein Besuch im Pflanzenlabyrinth mit Kräuterkunde und Kräuterhexenbuchbasteln sowie Kräuterhexenleckereien herstellen, gehörten zu den Aktionen für Kinder. Das Jugendbetreuertreffen beendete das Jahresprogramm.

„Wir brauchen eure Mithilfe bei unseren Aktionen und wir brauchen alle eure Aktionen in euren Gemeinden“, bat Stigl-mair, das bisherige Engagement hochzuhalten. Josef Nestler, Vorsitzender des gastgebenden Gartenbauvereins Brunnen, stellte seinen 105 Jahre alten, derzeit 174 Mitglieder zählenden Verein und seine zahlreichen Aktivitäten vor – von Weiberfasching über Blumentombola, Ostereiersuche bis zu Saftpressen und Kürbisfest. Landrat Roland Weigert kündigte an, das Engagement der Gartenbauvereine beziehungsweise der Kreisfachberatung, die das Haus im Moos erfolgreich belebe, mit einem eigenen Büroraum für den Kreisverband zu belohnen, der in Zukunft direkt neben den Kreisfachberatern residieren wird. Brunnens Bürgermeister Thomas Wagner hat gleich zwei Gartenbauvereine in seiner Gemeinde – in Brunnen und Hohenried, die ihm sehr „wichtig sind, weil sie viele Aufgaben übernehmen“.