Ernsgaden
Ehrenbürger hinterlässt große Lücke

Ernsgadens Altbürgermeister Franz Attenberger im Alter von 90 Jahren gestorben

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

−Foto: unbekannt

Ernsgaden (GZ) Im Alter von 90 Jahren ist am Montag der Ernsgadener Altbürgermeister und Ehrenbürger Franz Attenberger gestorben. Vier Jahrzehnte lang war der Landwirt von 1956 bis 1996 ehrenamtlich für die Gemeinde tätig. Morgen wird der Träger der Verdienstmedaille in Silber beigesetzt.

Lang ist es her, fast ein ganzes Leben, dass Franz Attenberger in den Gemeinderat gewählt wurde. 1956 zog er im Alter von 29 Jahren erstmals in das Gremium ein, aus dem er danach 40 Jahre lang nicht wegzudenken war. Von 1960 bis 1978 war er Zweiter Bürgermeister  – und von 1978 an kümmerte er sich weitere 18 Jahre bis 1996 als Bürgermeister um die Geschicke der kleinste Gemeinde im Landkreis, die damals rund 1000 Einwohner hatte.

Bei seiner Verabschiedung im Mai 1996 erzählte „Der Franz“, wie er im Dorf von allen genannt wurde, dass er sich „als Dorfbürgermeister einer kleinen Gemeinde stets um die großen und kleinen Probleme der Bürgerinnen und Bürger“ habe kümmern müssen. Neben der Gemeindekanzlei sei sein häusliches Wohnzimmer stets der wichtigste Büroraum gewesen. Herausragende kommunale Errungenschaften, die in seine Amtszeit fielen, waren zum Beispiel das Baugebiet „Im Speck“, die Anfänge des Gewerbegebiets im Osten der Gemeinde und der Bau des Kindergartens. Von besonderer Bedeutung war auch die Errichtung der B-16-Umgehungsstraße, welche die Bevölkerung  erfolgreich vom nervigen Durchgangsverkehr befreite.

Amtsnachfolger Karl Huber würdigte seinen Vorgänger als „ruhigen, besonnenen und umsichtigen Gemeindechef, der stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen hatte“. Der Altbürgermeister habe stets alle Sachverhalte sorgfältig abgewogen und nie unbedacht gehandelt. Die Gemeinde verliere mit Attenberger einen „herausragenden Vertreter der alten Garde“, der die Geschicke des Ortes in der Aufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich gestaltet habe. Für seine Verdienste erhielt Attenberger zahlreiche Ehrungen, unter anderem die Kommunale Verdienstmedaille in Silber. Den Ehrentitel „Altbürgermeister“ verlieh ihm die Gemeinde bereits im Mai 1996, direkt bei der Übergabe an seinen Nachfolger Karl Huber, der ihm zum Ausstand damals zudem ein Fahrrad schenkte. Auch der damalige Landrat Rudi Engelhard ließ sich das nicht entgehen. Ziemlich genau ein Jahr später wurde er zum Ehrenbürger erhoben.

Attenberger war auch Mitglied in vielen Vereinen, in denen er eine schmerzliche Lücke hinterlässt. Solange es die Gesundheit zuließ, war er stets auf Gemeindefesten und Weihnachtsfeiern Ehrengast. Auch in der katholischen Gemeinde war der Verstorbene aktiv, in früheren Jahren als Kirchenpfleger, als Mitglied der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderats. Seit 1977 gehörte der Verstorbene dem CSU-Ortsverband an, den  er vier Jahre als Vorsitzender leitete.

Der Rosenkranz findet heute um 18 Uhr statt, die Beerdigung morgen um 14.30 Uhr, beides in der Pfarrkirche „Sankt Laurentius“ in Ernsgaden.