Riedenburg
Ehrenamt macht Schule

Startschuss für Projekt: Riedenburger Mittelschüler leisten freiwillig Dienst an der Gesellschaft

22.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

Hoch motiviert starten diese Achtklässler der Mittelschule Riedenburg mit dem Projekt »Ehrenamt macht Schule«. Betreut werden sie von Margit Frenzl-Merkl (rechts). Lehrerin Birgit Hafner (von links), Rektorin Birgit Ferstl und Bürgermeister Siegfried Lösch wünschten den Schülern alles Gute - Foto: Hradetzky

Riedenburg (DK) Mehrere Jugendliche aus der Mittelschule Riedenburg werden sich im laufenden Schuljahr ehrenamtlich außerhalb des Unterrichts engagieren. Das Projekt der Achtklässler wurde gestern im Beisein von Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) eröffnet.

Die Schulleiterin Birgit Ferstl freut sich über die überdurchschnittlich große Beteiligung der Schüler an dem freiwilligen Ehrenamtsjahr. Das Angebot „Ehrenamt macht Schule“, das Margit Frenzl-Merkl von der Ehrenamtsstelle Kelheim betreut, sieht vor, dass sich die Achtklässler pro Woche zwei Stunden freiwillig in der Gesellschaft einbringen. Insgesamt sind damit mindestens 70 Jahresstunden bezogen auf das Schuljahr während der Freizeit zu leisten. Die Teilnehmer erhalten ein Nachweisheft und am Ende des Schuljahres ein Ehrenamtszeugnis.

Die Schüler der Mittelschule Lukas Kronschnabl, Paul Lang, Fabian Hirsch, Nikita Vydrin, Simon Pollinger, Johannes Pöringer, Jenny Vetter, Teresa Leipold, Samuel Woitschach, Moradi Arezoo, Daniel Golubuschkin sowie die Realschülerin Juliana Hafner sind beim Projekt dabei. Rektorin Birgit Ferstl, die in jüngeren Jahren selbst ehrenamtlich als Übungsleiterin beim SV Saal tätig war, zollte den Einrichtungen und Vereinen, welche die Schüler so rasch und unkompliziert aufgenommen hätten, hohe Anerkennung. Sie dankte auch Lehrerin Birgit Hafner, die das Projekt an der Mittelschule mit initiierte und bei der Stellensuche der jungen Menschen im Vorfeld tatkräftig mitgewirkt hatte.

Die Einrichtungen, in denen die Riedenburger Schüler in ihrer Freizeit soziale Verantwortung übernehmen möchten, suchten sich die Schüler selbst aus. Das Spektrum ist ausgesprochen vielfältig, was sicherlich auch auf die unterschiedlichen Interessen der Schüler zurück zu führen ist. Angefangen von der Feuerwehr, über die Ganztagsbetreuung der Arbeiterwohlfahrt, das Kleiderladl, die Karateschule bis hin zu Seniorenpflegeheimen und Kindergärten war alles dabei.

Worte der Anerkennung fand hinsichtlich der großen Bereitschaft der Achtklässler auch Bürgermeister Lösch: „Zwei Stunden pro Woche, allen Respekt, das ist doch eine Menge Holz.“ Ehrenamt mache die Großgemeinde aus, betonte Lösch. Er verwies auf die knapp 80 Vereine in Riedenburg, die davon lebten, dass sich Menschen einbringen und damit die Gesellschaft aktiv mitgestalteten. Es sei wichtig, so der Bürgermeister, „dass Kinder ehrenamtlich schon mit hinein wachsen und Gefallen finden, sich künftig zu engagieren.“

Auch Frenzl-Merkl ist von der positiven Auswirkung des Ehrenamts überzeugt. Durch die Übernahme von Verantwortung schulten die jungen Menschen ihre Sozialkompetenz und lernten den Berufsalltag kennen. Das Projekt diene dazu, sich bereits im Ehrenamt beruflich zu orientieren. Außerdem könne das „freiwillige soziale Schuljahr“ künftige Weichen stellen. Ein späterer Ausbilder schätze die Bereitschaft Jugendlicher, sich sozial einzubringen, sehr. „So ein Jahr stärkt euch in eurer Persönlichkeitsentwicklung enorm und erhöht zugleich eure Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, unterstrich die Leiterin der Ehrenamtsstelle.

Alle Anwesenden wünschten den teilnehmenden Schülern viel Glück und gutes Gelingen. Letztere zeigten sich anlässlich des Startschusses für das Projekt hoch motiviert. Teresa, 13, wird ihren Dienst im Seniorenhaus Riedenburg leisten: „Ich finde es gut, mit älteren Menschen in Kontakt zu treten und zu helfen.“ Und Lukas, 14, Freiwilliger in der Feuerwehr und Ministrant, fügte hinzu: „Ich finde Ehrenamt toll, weil ich das freiwillig mache und das gefällt mir halt.“ Fabian, 13, der sich bei der AWO-Ganztagsbetreuung einbringen wird, fasste es so zusammen: „Ich will mein Zeugnis verbessern, es passt in den Zeitplan und Ehrenamt macht Sinn.“ Zum Schluss des Projektstarts wartete als Belohnung für die Schüler ein tolles Buffet.