Altmannstein
Ehrenamt als Berufung

19.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:29 Uhr

Alexa Hummel ist auch mit 85 Jahren noch unermüdlich ehrenamtlich tätig. Davon profitiert heute vor allem der Altmannsteiner Seniorenkreis - Foto: Pokorny

Altmannstein (DK) Alexa Hummel aus Altmannstein hat sich jahrzehntelang für die Interessen ihrer Heimatgemeinde eingesetzt. Zusätzlich kümmert sie sich als stellvertretende Vorsitzende des Seniorenklubs um die Belange der Mitglieder. Deshalb ist sie nun für den DK-Ehrenamtspreis nominiert.

Wenn man das Grundstück von Alexa Hummel zum ersten Mal betritt, ist dem Besucher sofort klar, dass man es hier mit einem Stück Ortsgeschichte zu tun hat. In den altehrwürdigen Mauern der Schermühle lebt die Rentnerin in wunderschönem Ambiente. Mit 85 Jahren kann die Altmannsteinerin auf ein ziemlich bewegtes Leben zurückblicken, das sich vor allem durch folgende Merkmale charakterisieren lässt: Fleiß und harte Arbeit, aber vor allem Dienst an der Gemeinde. Alexa Hummel hat sich fast ihr halbes Leben lang ehrenamtlich engagiert.
 

Geboren wurde sie am 26. Mai 1926 in der Schermühle, wo sie mit drei Schwestern und zwei Brüdern aufwuchs. Durch die Schrecken des Zweiten Weltkriegs bedingt, musste Hummel bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihres Lebens Verantwortung übernehmen. Nachdem ihre Brüder in Russland gefallen waren, war sie diejenige, die den elterlichen Betrieb weiterführen sollte. „Diese Rolle traf mich relativ unvorbereitet, aber die Mühle musste ja weiter betrieben werden“, erzählt sie. „Mein Mann war mir da eine sehr große Stütze.“

Trotz der harten Arbeit, die die Mühle mit sich brachte, war Alexa Hummel stets auf das Wohl ihrer Heimatgemeinde Altmannstein und ihrer Mitbürger bedacht. Seit 17 Jahren ist sie stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Seniorenklubs. „Ich wollte einfach unter Menschen sein“, sagt sie. „Im Seniorenklub bin ich unter Gleichgesinnten und die Arbeit macht großen Spaß.“ Bei den regelmäßigen Veranstaltungen trägt sie beispielsweise Gedichte in Mundart vor oder singt Lieder. Während der Faschingssaison läuft sie dann zu Hochform auf und präsentiert in Zusammenarbeit mit anderen Senioren lustige Sketche. „Die närrische Jahreszeit passt einfach zu mir, denn da kann ich die Leute am besten unterhalten“, meint sie und fügt lachend hinzu: „Wichtig ist, dass man sich dabei selbst nicht so ernst nimmt.“ Zusätzlich organisiert sie Ausflüge verschiedenster Art. „Vor kurzem haben wir zum Beispiel unseren ehemaligen Pfarrer Charles Bangala an seiner neuen Wirkungsstätte in Viehhausen besucht“, erzählt Hummel.

Seit einigen Jahren leitet sie auch den Singkreis im Alten- und Pflegeheim Maria Rast. „Das Singen ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens“, erzählt Hummel. „Das Musizieren in der Gemeinschaft ist etwas Wunderbares.“

Neben ihrem unermüdlichen Einsatz in der Seniorenarbeit bekleidete Alexa Hummel aber auch zahlreiche andere Ehrenämter. So hatte sie 40 Jahre lang das Amt der Ortsbäuerin inne. 1962 trat sie die Nachfolge von Maria Werner an und vertrat seitdem die Belange der örtlichen Landfrauen im Bayerischen Bauernverband. „Das daraus eine so lange Zeit werden würde, hätte ich selbst nicht gedacht“, meint sie. „Aber mir liegen die Belange der Landwirtschaft sehr am Herzen.“

Für ihren langjährigen Einsatz wurde Hummel im vergangenen Jahr mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Trotzdem bleibt sie stets bescheiden: „Eine derartige Würdigung ist zwar eine schöne Geste, aber ich rücke mich ungern selbst ins Rampenlicht“, betont sie. Es sei ihrer Meinung nach etwas Selbstverständliches, sich für die Menschen einzubringen. „Solange es meine Gesundheit zulässt, werde ich auch weiterhin ehrenamtlich engagiert bleiben“, betont die Rentnerin. „Die Arbeit mit den Leuten macht mir einfach zu großen Spaß.“