Ehekirchen
Ehekirchen schließt sich Moorschutz an

Landrat von der Grün präsentiert Donaumoos-Zweckverband - Präventionsmaßnahmen gegen Hochwasser gesammelt

23.06.2021 | Stand 27.06.2021, 3:34 Uhr
Er freue sich, mal wieder an einer Gemeinderatssitzung teilnehmen zu dürfen, sagte Landrat Peter von der Grün (links) zu Beginn in Ehekirchen. Gemeinsam mit Michael Hafner (rechts) stellte er den Donaumoos-Zweckverband vor. −Foto: Hanne

Ehekirchen - Der Donaumoos-Zweckverband ist das große Thema in der jüngsten Sitzung des Ehekirchener Gemeinderats gewesen.

Landrat Peter von der Grün (FW), Vorsitzender des Verbands, stellte diesen gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Hafner vor. Auch die Hochwasser im Juni in Weidorf wurden aufgearbeitet und über Präventionsmaßnahmen gesprochen.

Die CSU-Fraktion hatte den Antrag gestellt, dem Donaumoos-Zweckverband beizutreten. "Eine Vielzahl von Gemarkungen der Gemeinde Ehekirchen liegen zu einem großen Teil im Donaumoos oder an das Donaumoos an", hieß es in dem Schreiben. Tatsächlich bestätigte Hafner, dass "70 Prozent des Gemeindegebiets Ehekirchen in das Donaumoos entwässert". Es gebe große Wiesen, die beispielsweise als potenzielle Hochwasserrückhalteflächen dienen könnten. "Grünland ist in meinen Augen das einfachste, um Moorschutz zu betreiben: Extensive Landwirtschaft, Maisanbau, Photovoltaik, das alles ist mit einem höheren Grundwasserstand vereinbar. " Hafner und von der Grün betonten, dass bei allen Maßnahmen die Landwirtschaft mit einbezogen werden müsse. "Es geht nicht nur um Naturschutz, sondern auch um die Menschen", so der Geschäftsführer.

Der seit 30 Jahren bestehende Verband habe schon Fortschritte gemacht. "Seit den 90er-Jahren haben wir über 500 Hektar erworben", sagte Hafner. "Ziel ist es, bis 2030 auf 2000 Hektar Donaumoos Flächenmaßnahmen umzusetzen, für den Klima- und Artenschutz, den Erhalt des Torfkörpers und der Landschaft", erklärte von der Grün. Finanziell würde der Aufwand der Gemeinde etwa bei einem Beitrag von 6000 Euro im Jahr liegen. "Wir arbeiten jetzt schon gut zusammen, wenn wir da mit am Tisch sitzen, sind die Wege noch kürzer", meinte Bürgermeister Günter Gamisch (FW). Auch Martina Keßler (CSU) sprach sich für den Beitritt aus. "Wir sollten uns als Gemeinde der Verantwortung stellen. " Vor allem erhoffe sie sich, dass dadurch ein solider Wissensstand anstatt Halbwissen als Basis für Entscheidungen entstehe. Das Gremium stimmte einstimmig dafür, grundsätzlich dem Zweckverband beitreten zu wollen.

Bereits während dieser Abwägung erwähnte Gamisch die Unwetterfolgen im Juni in Weidorf. "Hochwasser ist auch ein Thema. " Geschäftsleiter Stefan Fäustlin zeigte ein Video, auf dem die Ströme zu sehen waren, die am 6. Juni die Straßen des Orts komplett überschwemmten. "Straßen und Höfe wurden überflutet, Keller sind vollgelaufen", berichtete Gamisch. Ein Asphaltweg sei unterspült worden, dieser solle instand gesetzt werden, sobald keine weiteren schweren Unwetter drohten. "Am Gumppberg sind 40 Liter pro Quadratmeter runtergekommen", so der Bürgermeister weiter. Am 20. und 21. Juni sei die Situation ähnlich gewesen.

Daher stellte der Rathauschef einige Ansätze vor, die vom Projekt "bodenständig" des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums erarbeitet wurden. "Es gibt die Möglichkeit, vorhandene Feldwege höher zu legen zur Rückhaltung. " Es könnten auch Scharten in vorhandene Gräben eingebaut werden. "Das Wasser würde früher übertreten" und es gäbe weniger Rückstau. Auch die Erweiterung bestimmter Kanäle sei denkbar, aber kostspielig. Der Bürgermeister betonte, dass auf jeden Fall etwas geschehen müsse.

Zum Ende der Sitzung informierte Gamisch darüber, dass das Corona-Schnelltestzentrum in Ehekirchen seinen Betrieb eingestellt habe. "Es ist seit 14. Juni geschlossen, weil die Tests das Ganze nicht mehr hergeben. " Allerdings sei man schnell bereit, falls es doch wieder nötig sei. "Wenn's ist, stehen wir Gewehr bei Fuß. "

DK

Karen Hanne