Reichertshausen
Edle Tropfen zum Abschied

Großer Applaus für Reinhard Heinrich in seiner letzten Gemeinderatssitzung

03.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:26 Uhr
Fünf Gemeinderäte scheiden aus, ganz rechts Georg Kistler, der mit 24 Dienstjahren amtsälteste Gemeinderat, nach ihm seine vier Kollegen, gefolgt vom ehemaligen Bürgermeister-Trio. Einen symbolischen Rathausschlüssel überreichte Reinhard Heinrich (links) an seinen Nachfolger Erwin Renauer. −Foto: Steininger

Reichertshausen - Der Reichertshausener Gemeinderat hat den langjährigen Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU) verabschiedet.

Im Namen der CSU-Fraktion bezeichnete Fraktionssprecher Klaus König den scheidenden Bürgermeister als "Langstreckenläufer mit Ausdauer und Siegeswillen". Dessen politischer Marathon sei geprägt gewesen "von einem vorausschauenden, innovativen Handeln und eine weit in die Zukunft gerichtete Politik", sagte König. Die Gemeinde stehe nach diesem Marathon hervorragend da, dafür gebühre Heinrich ein herzliches Dankeschön für seine mit viel Herzblut verbundene, unermüdliche Schaffenskraft.

Dem Dank schloss sich auch Gemeinderätin Elisabeth Stocker (CSU) an, "für Heinrichs Leistungen in, um und für die Großgemeinde Reichertshausen". Im Namen der Fraktion überreichte Stocker unter dem Beifall der Anwesenden ein "Genusspräsent" in Form zweier Weinkartons mit edlen Tropfen namens "Schloss Reinhardshausen".

Erwin Renauer (UWG), Heinrichs Nachfolger auf dem Chefsessel im Rathaus, bedauerte, dass eine große Verabschiedung aufgrund der Situation derzeit nicht möglich ist. Das aber werde zu einer Zeit nachgeholt, in der ein Zusammentreffen gefahrlos möglich ist. Da würden auch entsprechende Ehrungen vorgenommen, sowohl für Heinrich, als auch für die ausgeschiedenen Gemeinderäte, "das gibt ein großes Fest für Euch alle", kündigte Renauer an.

Er blickte zurück auf Heinrichs Tätigkeit für Reichertshausen, die insgesamt 42 Jahre währte, davon 25 Jahre als Erster Bürgermeister. In diesem Zeitraum habe das gesamte Haushaltsvolumen eine Viertelmilliarde Euro betragen, begonnen bei 6,7 Millionen Euro bis am Ende rund 17 Millionen Euro. Unter Heinrichs Führung wurden 39 Millionen Euro investiert, davon wurden 9,2 Millionen Euro bezuschusst. In diesem Zusammenhang zählte Renauer Großprojekte auf wie die Ilmtalhalle, die Generalsanierung der Schule, Heinrichs Pionierrolle beim Radwegebau, in Bälde drei Kitas, drei Brücken, neue Baugebiete, das Einheimischenmodell "und, und, und", so Renauer. Renauer dankte Heinrich für dessen Lebensleistung und überreichte ein Abschiedsgeschenk. Vor Renauers Eloge aber zog der scheidende Gemeindechef eine Bilanz über ein Vierteljahrhundert Verantwortung als Erster Bürgermeister. Am Ende übergab er einen symbolischen Rathausschlüssel an Erwin Renauer. "Ich wünsche allen, die künftig in der Politik, in den Vereinen oder der Gesellschaft bereit sind, Verantwortung für das gemeinschaftliche Miteinander zu übernehmen, alles erdenklich Gute bei der Bewältigung aller Aufgaben und Herausforderungen. "

Der Beifall des gesamten Gemeinderats und der Zuhörer war lang anhaltend und getragen von Dank und Respekt. Heinrichs letzte Amtshandlung aber war die Verabschiedung der fünf ausscheidenden Gemeinderäte Florian Hepting (CSU), Lorenz Dick (UWG), Klaus König (CSU), Georg Kistler (UWG) und Franz Möckl (FW), die je einen Weinkrug in Delfter Blau zur Erinnerung erhielten. "Die haben sich um die Gemeinde verdient gemacht und immer viel Zeit geopfert", dankte Heinrich den Räten, bevor er seine letzte Gemeinderatssitzung für beendet erklärte.

hsg