Edag baut Standort in Ingolstadt massiv aus

Ingenieursdienstleister will Zentrum für Software und Digitalisierung schaffen - Einrichtung in Gaimersheim fällt dafür weg

28.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:53 Uhr
Die Autowelt ist in Bewegung geraten: Digitalisierung, Elektrifizierung und automatisiertes Fahren sind die Zukunftstrends und dabei, in die Fahrzeuge Einzug zu halten. Um sich hier an die Spitze zu setzen, startet Audi das Entwicklungsprojekt Artemis. Das Foto zeigt den durch eine Kamera ersetzten Seitenspiegel des Audi e-tron Sportback. −Foto: Audi AG

Ingolstadt/Gaimersheim - Die Edag Group wird ihren Standort in Ingolstadt ausbauen.

Wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgegeben hat, soll die Anlage an der Robert-Bosch-Straße auf 18500 Quadratmeter Büro-, Lager- und Versuchsflächen erweitert werden. Es werde ein "ganzheitliches Engineering-Zentrum" entstehen, das eines der größten Hubs für Software und Digitalisierung der Gruppe beheimatet, so der nach eigenen Angaben weltweit größte Anbieter für Ingenieursdienstleistungen für die Mobilitäts-Industrie.

Bis Ende 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Mehr als 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dann am Standort einen Platz finden. Ein Hintergrund des Ausbaus ist auch, dass der Standort in Gaimersheim (Kreis Eichstätt) - ehemals Sitz des von Edag übernommenen Entwicklungsdienstleisters BFFT - aufgegeben werden soll. Wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, läuft der Mietvertrag für das dortige Gebäude aus. Die Beschäftigten werden demnach in die neuen Räumlichkeiten in Ingolstadt ziehen, wie es weiter heißt. Der Standort Eitensheim solle jedoch ausdrücklich nicht betroffen sein, sagt der Sprecher.

Edag unterhält seit 1977 einen Stützpunkt in Ingolstadt. "Der neue Standort wird unseren Anspruch des 360-Grad-Engineering in bestmöglicher Weise erfüllen", meint Cosimo De Carlo, Vorstandschef der Edag Group. Wie der CEO weiter betont, werde nun ein "einmaliger Hub und Think-Tank für zukunftsweisende Dienstleistungen rund um die Themen Software und Digitalisierung entstehen". Der Ausbau sei laut Unternehmensangaben zudem eine Reaktion auf die stetig steigende Nachfrage nach digitalen Dienstleistungen für die Mobilitäts-Industrie.

Die Lage des Edag-Geländes bietet einige Vorteile, die auch das Unternehmen erkannt hat. Zum einen hebt die Gruppe die Nähe zum gerade im Bau befindlichen IN-Campus hervor. Zum anderen sei Ingolstadt eine der ersten Modellregionen für das ultraschnelle 5G-Netz. "Unser Bekenntnis zum Standort Ingolstadt ist ein deutliches Ausrufezeichen für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Edag Group und den eigenen Anspruch, unsere führende Position in der Automobil-Industrie weiter zu festigen?, erklärt dazu Finanzchef Holger Merz.

Edag beschäftigt knapp 8500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an rund 60 Standorten weltweit. Man bietet Leistungen in den Bereichen Fahrzeugentwicklung, Elektronik sowie Produktion an. Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 781 Millionen und einen operativen Gewinn von 33 Millionen Euro.

DK