Echtes Kleinod

06.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:03 Uhr

Viele Details machen diese Christusfigur bemerkenswert. - Foto: mpp

Gammersfeld (mpp) Eine Kapelle im Wellheimer Ortsteil Gammersfeld, die stets verschlossen ist und nur an Fronleichnam geöffnet wird, um einen der vier Altäre zu stellen, birgt ein außergewöhnliches Kleinod. Darin befindet sich eine aus Holz gearbeitete Figur, die Christus während der Passion darstellt und zwar offenbar in der Phase, als er von seinen Schergen verhöhnt, mit der Dornenkrone gekrönt und gegeißelt wird.

Die etwas über einen Meter hohe Statue weist als bemerkenswertes Detail eiserne, ebenfalls aus Holz geschnitzte Ringe an beiden Armen und einem Bein auf, die wohl der Fesselung dienten.

Josef Bigler, der die Kapelle betreut, weiß einiges über die Herkunft der Figur zu sagen: Die Kapelle wurde 1933 errichtet, weil eine erste Kapelle nahe der bestehenden wegen Baufälligkeit abgebrochen und die Christusfigur samt zwei Engeln in die neue Kapelle übernommen wurde. Wie lange sie sich in der alten Kapelle befand und ob sie möglicherweise aus der Kirche stammt, die es vor der 1720 gebauten Filialkirche Sankt Leonhard in Gammersfeld gab, war nicht zu erfahren. Es besteht allerdings kein Zweifel daran, dass die Statue mehrere Jahrhunderte alt ist, wovon die deutlichen Altersspuren zeugen.