Manching
Echte Lachnummer

11.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:57 Uhr

Als Häuptling "Großer Wasserkopf" sorgt Gerhard Ries im neuen Stück der Manchinger Theaterbühne für manchen Lacher. Die umschwärmte Lydia (Anita Schmid) weiß sich zu helfen. - Foto: Engel

Manching (DK) In "Pension Hollywood" ist das Chaos perfekt: Flotte Tänze von drei Grazien, ein Bankraub und die Suche nach dem Stringtanga, der "miau" schreit. Und am Ende des neuen Stückes der Theaterbühne Manching finden zwei kauzige Menschen die große Liebe. Am vergangenen Freitag war Premiere in der Aula der Hauptschule am Lindenkreuz.

Ort des Geschehens ist die kleine Pension von Hubert und Sofie Vogelsinger (Gerhard Ries und Ottilie Schmalzl). Sofies schrullige Schwestern Martha und Lotte Meisenkaiser (Gerda Ebert und Petra Gruber) sind zu Besuch.
 

Der erste Gast, Max Bierfreund, glaubt, im früheren Leben ein Indianer gewesen zu sein und nennt sich "Häuptling großer Schluckspecht". Das kommt dem trinkfreudigen Hubert sehr gelegen, und so verwandelt er sich zum "Häuptling großer Wasserkopf", der die ewigen Jagdgründe sucht.

Wenig später tauchen die sexy Unterwäschevertreterin Lydia Spitzgras (Anita Schmid) und der vergeistigte Ornithologe Dr. Otto Maria Honigmund (Uwe Baum) auf und liefern sich ein heißes Verwechslungsgespräch über Vögel und Unterwäsche. "Der Stringtanga ist der Kolibri der Unterhosen", erklärt Lydia dem naiven Vogelwissenschaftler – nur eine Pointe des aberwitzigen Gesprächs.

Während Hubert beim Anblick von Lydia liebestoll wird und ihr das Zimmer "zeigt", stürmen zwei flüchtende Bankräuber (Matthias Schnapp und Melanie Schmidt) in die Pension. Sie geben sich als Filmteam aus Hollywood aus – auf der Suche nach Schauspieltalenten für ihren neuen Film. Da legen sich natürlich alle Bewohner der Pension mächtig ins Zeug, um eine Rolle zu bekommen. Aber auch der Polizist Kurt Schnüffel (Quirin Spitz) hat sich inkognito unter das illustere Völkchen gemischt.

Nach diesem Theaterabend geht wahrscheinlich jeder Besucher mit Bauchschmerzen nach Hause, denn "Pension Hollywood" ist ein durchgehender Angriff auf die Lachmuskeln. Ständige Gags in den Dialogen wechseln sich mit permanenter Situationskomik ab. Wenn Hubert, dessen Charakter einer Schlaftablette ähnelt, als "Häuptling Großer Wasserkopf" einen Fruchtbarkeitstanz um die gut aussehende Lydia vollführt und diese ihn mit ihren Exponaten behängt, ist die Gefahr groß, vor Lachen vom Stuhl zu fallen. Genauso als sich die spießige Martha Meisenkaiser in eine knallenge pinke Leopardenleggins wirft, um dem vermeintlichen Regisseur aus Hollywood mit Aerobic zu beeindrucken.

Am allerlustigsten sind das Traumpaar Lotte Meisenkaiser und Dr. Otto Maria Honigmund. Beide Rollen werden von den Schauspielern Petra Gruber und Uwe Baum sehr überzeugend gespielt. Sie, die durchgeknallte Schwerhörige, die nie ohne ihren angeleinten Stoffhasen "Schnipsi", der am allerliebsten einen Leberkas isst, anzutreffen ist und gerne ihre Verwandten foltert.

Er, der jungfräuliche Vogelkundler, stereotyp bekleidet mit Shorts, Kniestrümpfen und Nickelbrille, der einen Stringtanga mit einer Wildsau verwechselt und immer das letzte Wort eines Satzes wiederholen muss.

Weitere Vorstellungen von "Pension Hollywood" unter der Leitung von Helmut Eisenbarth finden am 15., 16., und 17. April statt. Beginn ist am Freitag und Samstag um 19.30 Uhr und am Sonntag um 19 Uhr.

? Christine Engel