Paunzhausen
Echte Ehrenmänner und -frauen

Die Gemeinde Paunzhausen zeichnet mehr als 20 Bürger für ihre Dienste an der Allgemeinheit aus

15.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:39 Uhr
Umarmen oder doch nur offiziell die Hand reichen? Sichtlich verlegen überreichte erster Bürgermeister Daniel seiner Mutter die Ehrenmedaille in Gold für 20 Jahre als Ortsbäuerin. Unten ein Gruppenbild mit allen Geehrten. −Foto: Schmid

Paunzhausen (PK) Mehr als 20 Personen hat die Gemeinde Paunzhausen dieses Jahr eingeladen, um sie für ihre Dienste an der Allgemeinheit zu ehren. Nach einem Umtrunk und einer feierlichen Ansprache überreichten die beiden Bürgermeister Urkunden und Medaillen in Gold, Silber und Bronze, bevor es zum gemütlichen Teil überging.

Vor drei Jahren hat die Gemeinde Paunzhausen damit begonnen, allen, die sich für das Wohl der Allgemeinheit einsetzen, mit einer Ehrenamts-Veranstaltung zu danken. Den Jugendbegriff Ehrenmann und Ehrenfrau griff Bürgermeister Johann Daniel (FW) in seiner Laudation auf und meinte, dass "heute 21 wahre Ehrenmänner und -frauen" geehrt würden. Der Begriff stehe für jemanden, der etwas Besonderes tut.

In Deutschland seien dies 31 Millionen, in Bayern mit 47 Prozent der Bevölkerung fast jeder Zweite und in Paunzhausen gebe es gefühlt kaum jemanden, der sich nicht irgendwo in der Freizeit unentgeltlich engagiere. Er ziehe davor seinen Hut und wolle daher im Namen des ganzen Ortes Danke sagen.

107 Vorschläge wurden seit 2016 von den jeweiligen Vertretern der Vereine und Organisationen zur Ehrenamtsehrung eingereicht, so Daniel in seiner Ansprache. "Da das Rathaus für diese stolze Zahl die Räumlichkeiten aber nicht hergibt, können wir natürlich nicht alle auf einmal einladen und haben deshalb beschlossen, das lieber peu à peu zu machen. Das hat den Vorteil, dass wir auch öfter feiern können", fügte er hinzu und berichtete, dass er auf ein gutes Jahr 2018 zurückblicken könne.

Ein Jahr mit vielen Veranstaltungen, in dem Paunzhausen wieder den guten Zusammenhalt der Vereine zeigte. Dies sei nur mit viel ehrenamtlichem Engagement möglich. "Ganz besonders freut es mich, heute erstmals die Vereinsvertreter eines neu gegründeten Vereins hier im Rathaus zu begrüßen. Jung, fesch und engagiert haben Antonia Nadler und Katharina Bachmeier vom Deandlverein schon beim Adventstreff an Weihnachten gezeigt, was sie so drauf haben", sagte Daniel und betonte, dass es ihm durchaus bewusst sei, dass mit einem einfachen Dank eigentlich nichts von dem wirklich genügend gewürdigt würde, was von den Anwesenden geleistet wird oder wurde. Nichts von all dem sei selbstverständlich und es sei unbestritten, dass so mancher Bereich im öffentlichen Leben ohne dieses Engagement nicht mehr existieren würde.

Am Ende seiner Rede bedankte er sich vor allem beim Zweiten Bürgermeister Günter Steiner (FW): "Der hat eigentlich die Hauptarbeit gemacht", verriet Daniel und verlieh schließlich noch seiner Hoffnung darüber Ausdruck, dass diese Leidenschaften andere Menschen motivieren möge und bat alle Anwesenden ihr Interesse und ihr Wissen weiterzugeben, um dann mit den Ehrungen zu beginnen, die er gemeinsam mit seinem Kollegen überreichte.

Gleich viermal Gold ging an die Feuerwehr: für jeweils 36-jährige Tätigkeit an Johann Plöckl und Helmut Lachermeier, 28 Jahre ist Josef Nadler dabei und Christian Martin 26 Jahre. Auch Mitglieder des Kirchenchors sind lange dabei: Elisabeth Valta 31 Jahre, Ursula Graber 23 Jahre und Maria Huber 21 Jahre.

Silber und Bronze gingen an den TSV Paunzhausen: für 15 Jahre an den Chef der Stockschützen Hans Loderbauer, für 13 Jahre und elf Jahre an die Abteilung Gymnastik Usula Högenauer und Conny Soric. Carina Geyer erhielt Silber für 16 Jahre im Jugendchor Auszeit von Regina Chalupper.

Joachim Kastner überreichte Daniel Gold für 25 Jahre Treue als Kanonier zum Krieger- und Soldatenverein. Ebenfalls 25 Jahre lang war Walburga Rainer dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung treu. Satte 30 Jahre hat Anna Lohmeier den Festausschuss des Schützenvereins Zur Linde gelenkt, wofür auch sie sich über Gold freuen durfte. 13 Jahre schon ist Raimund Strasser Erster Schussmeister bei den Böllern. Josef Gasteiger konnte seine Bronzemedaille für zehn Jahre Vorsitz der Jagdgenossenschaft leider nicht in Empfang nehmen. "Aber er hat ja bald einen runden Geburtstag und da bringe ich sie ihm einfach mit", meinte Daniel zu seiner Frau Anna, der er Gold für 30 Jahre als Erste Ortsbäuerin überreichte.

"Und dass das damals noch wirklich viel Arbeit war, das habe ich selbst miterlebt, weil meine Mutter auch 20 Jahre lang Ortsbäuerin war." Sichtlich verlegen gab der Bürgermeister seiner Mutter ganz offiziell die Hand und erzählte dabei, wie er das damals als kleiner Junge so erlebt hatte. Mit Luzia und Maria Eicheldinger sowie Hilde Popp wurden zuletzt drei weitere Ortsbäuerinnen für elf beziehungsweise zehn Jahre geehrt, bevor es im Sitzungssaal bei einem kleinen Büffet mit Schnittchen und Getränken gemütlich wurde.

Birgit Schmid