Röttenbach
Eberler holt DM-Bronze im Speerwurf

11.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:35 Uhr

Röttenbach - Jakob Eberler vom TSV Röttenbach/LG Landkreis Roth hat am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften der U18-Junioren sensationell die Bronzemedaille im Speerwerfen geholt.

 

Dabei geriet das von ihm, seinem Trainer und Vater Wolfgang Eberler ausgegebene Saisonziel, bei den deutschen Meisterschaften den Endkampf der besten Acht zu erreichen, vor sieben Wochen in Gefahr. Das Leichtathletik-Talent verletzte sich beim Wurftraining und im Krankenhaus wurden ein älterer, nicht erkannter Bänderriss sowie ein daraus resultierender Ermüdungsbruch des Mittelfußes festgestellt. Das ganze passierte, nachdem er sich eine Woche zuvor mit 60,35 Metern in Halle für die deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte. Um den Fuß zu schonen und eventuell doch noch an den Meisterschaften teilnehmen zu können, wurden mit dem Arzt das weitere fußschonende Training sowie Physiotherapie bei Eberlers Vereinskameraden und Ex-Speerwerfer Jochen Perner abgestimmt. Mit einer gewissen Unsicherheit sowie einem von Elke Liebisch getapten Fuß, startete Eberler dann in das Abenteuer deutsche Meisterschaften.

Nachdem das Einwerfen im Heilbronner Frankenstadion vielversprechend aussah, missglückte der erste Versuch mit 52,82 Meter. Der nächste Wurf war etwa 63 Meter weit, wurde vom Kampfrichter aber ungültig gegeben, da er nicht eindeutig mit der Spitze landete. Derweil hatten sich die Topfavoriten Max Dehning (LG Celle/Niedersachsen) und Moritz Morstein (Sportclub Magdeburg/Sachsen-Anhalt) mit 68,10 und 67,62 Metern deutlich an die Spitze des Feldes gesetzt. Mit seinem dritten Wurf, der bei der kaum zu erwartenden persönlichen Bestleistung von 64,32 Metern landete, katapultierte sich der 17-jährige Röttenbacher unter dem Jubel von Landestrainer Josef Schaffarzig und Vater Wolfgang auf den Bronzerang. Von diesem konnte er von seinen Konkurrenten Nick Thumm (LAV Tübingen) mit 60,62 Metern sowie Josh Anhalt (LC Jena) mit 59,53 nicht mehr verdrängt werden.

Nach dem Wettkampf gratulierte Nachwuchs-Bundestrainer Fritz Brockhoff Eberler zum Gewinn der Bronzemedaille und zu seiner ausgesprochen guten Technik, mit der er sich gegen körperlich wesentlich stärkere Konkurrenz durchsetzen konnte. Da keine Zuschauer im Stadion zugelassen waren, fieberten Leichtathletik-Abteilungsleiterin Elisabeth Kocher, Mutter Steffi Eberler sowie die ehemalige deutsche Kugelstoßmeisterin und Freundin der Familie, Karin Wurm, vor dem Stadion in einem Biergarten mit und verfolgten den Wettkampf in einem Livestream. Auch bei ihnen war die Freude über den dritten Platz grenzenlos und sie stießen auch auf den neuen mittelfränkischen Speerwurfrekord an, den das Talent um fast vier Meter verbessert hatte.

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