Trauer um Filmhund
Eberhofer-Hund "Ludwig" stirbt kurz vor der "Kaiserschmarrndrama"-Premiere

12.08.2021 | Stand 20.08.2021, 3:33 Uhr
Filmhund Joker als "Ludwig" in der Eberhofer-Reihe. −Foto: Constantin Film/ dpa

Moosburg - Am "Kaiserschmarrndrama", einer neuen Krimikomödie um den niederbayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer, kommt in diesen Tagen kein Kinofreund vorbei. Das Drama um seinen vierbeinigen besten Freund Ludwig, der in den Romanen von Rita Falk und auch in den meisten Eberhofer-Filmen immer an seiner Seite war, geht dabei fast unter. Filmhund "Ludwig", der im richtigen Leben Joker hieß und von seiner Besitzerin Sandra Folgner aus Planegg trainiert wurde, ist tot.

"Joker hat die Premiere des neuen Films leider nicht mehr erleben können. Joker ist am 28. Juni ganz friedlich in meinen Armen eingeschlafen", erinnert sich Folgner, als wäre es erst gestern passiert. Kurze Zeit zuvor war ihr aufgefallen, dass der Hund Gleichgewichtsstörungen zeigte und rasch müde wurde.

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Drei Tierärzte suchten nach der Ursache. "Wir haben einen neurologischen Hintergrund vermutet", informiert die Trainerin. Aufgrund akuter Kreislaufprobleme hat sie Joker dann sofort in eine Klinik gegeben. Dort wurden zwei aufgeplatzte Milztumore festgestellt, der Bauch war voller Blut. "Wir haben leider am falschen Ende nach der Ursache gesucht", ist Folgners traurige Analyse. "Hätte es auch nur die geringste Erfolgsaussicht gegeben, wäre Joker operiert worden. Aber so haben wir ihn schweren Herzens gehen lassen", sagt Jokers Frauchen

Auf ihrer Facebook-Seite hat Folgner viele Tröstungen, Meldungen und mehrere hundert Kommentare dazu erhalten. "Es hat uns wahnsinnig berührt, wie sehr er die Menschen in seinen Bann gezogen hat. Es ist schön zu wissen, dass er bei vielen unvergessen bleibt", sagt Folgner.

Als Filmhund Ludwig hat sich Joker - übrigens ein reinrassiger französischer Picard-Hirtenhund - in seinem letzten Dreh ein Denkmal gesetzt. Gutmütig und mit treuherzig-gelassenem Blick ist er wieder der beste Kamerad des Dorfpolizisten und liebenswerten Provinz-Chaoten Franz Eberhofer - natürlich neben Rudi Birkenberger alias Simon Schwarz. Sebastian Bezzel als Eberhofer und "Ludwig" scheinen im Film ein Traumpaar zu sein und manchmal ist Ludwig wohl der einzige, der den Franz wirklich versteht.

"Das macht die langjährige enge Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch, der Joker war ja auch unser Familienmitglied", verrät die Trainerin. Joker wurde gute acht Jahre alt; am meisten schätzte Folgner bei ihm seine Ruhe, seine Ausgeglichenheit und das Vertrauen in sie.

"Joker hat sich in all den Drehs so richtig in seine Rolle als Ludwig hineingearbeitet und ich glaube, es hat ihm tierisch viel Spaß gemacht", erzählt Sandra Folgner. Nur der erste Eberhofer-Film kam noch ohne Ludwig aus. Im neuen Film "Kaiserschmarrndrama" dreht sich vieles auch um Ludwig. Mehr soll aber hier nicht verraten werden.

Vergessen wird "Ludwig" alias Joker von den Eberhofer-Freunden wohl nie werden. Auch für Sandra Folgner geht die Liebe zu ihrem Joker über sein Ende hinaus. Sie möchte gerne, dass ihn seine Fans als den gutmütigen, struppigen und mit einem wahnsinnig treuen Blick ausgestatteten Ludwig in Erinnerung behalten.

Schon vor vier Jahren hat Folgner sich einen Stempel mit dem Abdruck von Joker's rechter Pfote anfertigen lassen, mit dem sie die Fanpost signierte. Diesen Stempel hält die Tiertrainerin in ganz besonderen Ehren. Wer so eine gestempelte Autogrammkarte als Erinnerung an ihren Joker als Kinostar "Ludwig" haben möchte, kann sie auf der Facebook-Seite "Fanpage Filmhund Joker - Ludwig Eberhofer" kontaktieren.

DK