Ottobrunn
EADS heißt jetzt Airbus

Europäischer Luft- und Raumfahrtkonzern gibt sich mit Namenswechsel auch eine neue Struktur

02.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:15 Uhr

Ottobrunn/Paris (DK) Neues Jahr, neuer Name: EADS heißt nun Airbus. Europas größter Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern nennt sich nach der wichtigsten Tochter und ordnet seine Geschäfte neu. In Rüstung und Raumfahrt fallen dabei tausende Jobs weg.

Aus dem EADS-Konzern ist zum Start ins neue Jahr die Airbus Group geworden. Wie geplant wechselte das Unternehmen nicht nur seinen Namen, sondern änderte auch die Organisation seiner bisher vier Geschäftsfelder. Neben der größten Tochter, dem Flugzeugbauer Airbus, bündelt der Konzern sein Raumfahrt- und Rüstungsgeschäft nun in der neuen Sparte Airbus Defence & Space sowie seine Hubschrauberproduktion im Bereich Airbus Helicopters, wie die Airbus Group gestern mitteilte.

„Die Bündelung unter der starken Marke Airbus verleiht unseren Geschäften und Mitarbeitern die nötige Schubkraft für den Erfolg auf den Weltmärkten“, sagte Konzernchef Tom Enders. Vor allem will die Airbus Group ihr schwächelndes Rüstungsgeschäft auf Vordermann bringen. Dazu werden die Sparten Astrium (Raumfahrt) und Cassidan (Rüstung) zusammengelegt. Bis 2016 sollen dabei rund 5800 Jobs abgebaut werden, 2600 davon allein in Deutschland. Die neue Sparte Airbus Defence & Space hat ihren Sitz in Ottobrunn bei München. Die bisherige Cassidian-Zentrale in Unterschleißheim wird geschlossen.

In den kommenden Monaten will der Konzern mit Arbeitnehmervertretern die Details für den geplanten Stellenabbau verhandeln. Die IG Metall fordert von der Airbus Group, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten – und fordert Unterstützung von der Politik. Der Konzern schließt Kündigungen bisher nicht aus. Vor dem Jahreswechsel hatten die Arbeitnehmervertreter auf Betriebsversammlungen über die bisher bekannten Eckpunkte der Abbaupläne informiert, die vor allem das Rüstungsgeschäft treffen werden, darunter auch den größten Standort Manching bei Ingolstadt. Dort wird unter anderem der Eurofighter endmontiert. Das Programm läuft 2017 aus, die Konzernführung hofft nun auf neue Aufträge für das Kampfflugzeug aus dem arabischen Raum. Um international besser wettbewerbsfähig zu werden, müssen Kosten und Preis jedoch deutlich sinken.

Gerade im Rüstungsbereich spürt die Airbus Group die Sparpolitik der europäischen Regierungen. Programme werden gekürzt oder gestoppt. Nach der gescheiterten Fusion mit dem britischen Rüstungsriesen BAE Systems startete EADS-Chef Tom Enders 2013 den kompletten Konzernumbau.